In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die rund 200 Staaten am frühen Sonntagmorgen auch ihre Entscheidung, schrittweise aus der Kohle auszusteigen. Ein Abschied von Öl und Gas wird nicht erwähnt.
Damit bleibt die Erklärung hinter den Forderungen vieler Staaten, Klimaaktivisten und Umweltschützern zurück. Sie betrachten ein Ende der Abhängigkeit von schmutzigen Energieträgern als zwingend.
Der neue Entschädigungsfonds soll unabwendbare Folgen der Erderhitzung abfedern. Gemeint sind immer häufigere Dürren, Überschwemmungen und Stürme, aber auch der steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung.
Summen für den neuen Fonds werden nicht genannt. Auch ist nicht erwähnt, wer genau einzahlen soll. Dies soll später geklärt werden.
Kritik
Der EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat die Abschlusserklärung bei der Klimakonferenz mit scharfen Tönen als unzureichend und verfehlt kritisiert. Die Teilnehmer müssten anerkennen, dass beim Kampf gegen die Erderwärmung nicht genug getan worden sei.
Die EU werde sich von ihren ambitionierten Maßnahmen beim Klimaschutz nicht abbringen lassen. Mehr als 80 Länder unterstützten inzwischen das Ziel, dass die weltweiten Emissionen bis 2025 ihren Höhepunkt erreichen müssten. Das sei bei der Konferenz nicht berücksichtigt worden. Die Weltgemeinschaft habe schon viel Zeit verschwendet.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich unzufrieden über das Ergebnis der Weltklimakonferenz in Ägypten geäußert. Zwar sei an dem 1,5-Grad-Ziel festgehalten worden. Die größten Verschmutzer der Welt hätten sich aber nicht dazu verpflichtet, fossile Brennstoffe schrittweise abzubauen. Noch habe es keine neuen Verpflichtungen zum Klimaschutz gegeben.
Als Erfolg beschrieb sie lediglich die in Scharm El-Scheich getroffenen Absprachen für einen Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern. Das sei ein kleiner Schritt in Richtung Klimagerechtigkeit. Aber der Planet brauche noch viel mehr.
COP27: Khattabi begrüßt Ausgleichsfonds und vermisst Emissionseinschränkungen
dpa/belga/cd/dop
Dann wird Vanuatu jetzt höhergelegt. Seychellen und Maldiven verzichten dankend auf Touristen, die per Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff anreisen, die Safari-Lodges im südlichen Afrika und die damit verbundenen Einkommen der Menschen vor Ort werden in der Versenkung verschwinden.
Habe ich etwas vergessen? Finanziert wird der Topf von den Umweltfrevlern, die weiterhin mit LowCost-Airlines in den Urlaub jetten.
Die Klimakonferenz ist zu Ende.Sogar ein Papiertiger wurde produziert. Besser als nichts.Jetzt können sich dann die politisch korrekten Aktivisten, Moralapostel und Heuchler weiter nach Qatar begeben, um den Scheichs eine Moralpredigt bezüglich Menschenrechte zu halten.Qatar ist nur wenige Flugstunden entfernt und bietet allen nötigen Komfort, den diese Leute auch brauchen."Political correctness" ist ein schwieriges Gewerbe und mit großen Anstrengungen verbunden.Deswegen ist das beste Fünf-Sterne-Hotel und das exquisiteste Restaurant gerade gut genug.Denn nur bei Austern, Kaviar und Champagner lässt sich vortrefflich philosophieren über Menschen- und Bürgerrechte.Und ist die WM zu Ende, fahren diese Leute zufrieden mit reinem Gewissen nach Hause.Schließlich haben sie Haltung gezeigt.Ob es den Bauarbeitern in Qatar nutzt, ist zweitrangig.Persönlichen Kontakt wird es wahrscheinlich nicht gegeben haben.Und nach der WM ? Mal sehen worauf den Finger zeigen.Vielleicht auf japanische Walfänger oder Holzfäller im Amazonas.Es wird sich schon etwas finden.
da es bis dato keine Klimaschäden gibt, braucht man auch keine Reparationen zu bezahlen.
Herr Tychon.
Ich frag mich, wie will man Klimaschäden unterscheiden von gewöhnlichen Naturkatastrophen. Wie kann man feststellen, ob ein Tropensturm, eine Dürre, eine Überschwemmung etc Konsequenz des Klimawandel ist oder nicht.Das wüsste ich gerne.
Und ich zweifle, daß das Geld bei den Betroffenen wirklich ankommt und für Klimaschäden verwendet wird.Ich glaube eher, dass sich irgendwelche Machthaber das Geld in die Tasche stecken.
@MSE: « Wie will man Klimaschäden unterscheiden von gewöhnlichen Naturkatastrophen ? », fragen Sie. Ich nehme mal an, eine qualifizierte Antwort könnten Ihnen die Einwohner Pepinsters, des Ahrtals oder der Eupener Unterstadt geben. Glauben Sie ernsthaft, dass die Antwort « dumm gelaufen, aber es war nur eine gewöhnliche Naturkatastrophe » lauten würde?
Und davor, dass das Geld von « irgendwelchen Machthabern » in die Tasche gesteckt wird, können Sie nie und nirgendwo gefeit sein. Könnte es sein, dass Sie deswegen auch privat nichts spenden, weil man ja nie weiß, wo das liebe Geld landet?
Herr Tychon.
Danke für Ihre Antwort. Ich hatte aber eher an klar nachvollziehbare Kriterien gedacht so wie ich Zucker und Salz am Geschmack unterscheiden kann.
Angenommen, es gäbe so ein Kriterienkatalog, anhand dessen man klar eine Überschwemmung aufgrund des Klimawandel identifizieren kann, so könnte die Stadt Eupen beispielsweise von China Schadensersatz fordern.Laut einem BBC.com Bericht vom 7.5.2022 produziert China 27 Prozent des CO2 in 2019. Also müsste China für 27 Prozent der Schäden aufgenommen. So meine theoretische Überlegung. Die politische Praxis ist was anderes. Aber die Stadt Eupen könnte in einer symbolischen Aktion Schadensersatz geltend machen.