7 Kommentare

  1. Wow, das geht! Gestern 16/9 schrieb ich noch Belgien solle sich an der Ausbildungsmission für die UA Streitkräfte beteiligen - heute steht in der HLN bereits das die Belgier die Scharfschützenausbildung der Ukrainer übernehmen wollen... Die belgische Armee hat deren 30 in ihren Reihen wobei die Reihen zirka 27000 Mann/Frauen umfassen, demzufolge wären das für die UA zirka 40 mal mehr, also 1200 Männekens, bei Ausbildung von mindestens 30 Mann über 6 Monate wäre das eine Aufgabe von ZEHN Jahren... Aber na ja, zumindest tut sich was...

  2. Man kann nur hoffen, dass die Täter gefunden und verurteilt werden wie nach den Jugoslawien-Kriegen.Der internationale Gerichtshof in Den Haag hat da gute Arbeit geleistet.

    Ein Massaker ähnlicher Größenordnung gab es auch in Dinant zu Beginn des ersten Weltkrieges.Nach dem Krieg verurteilten belgische Gerichte einige Personen in Abwesenheit.Hatte aber keinerlei Konsequenzen für diese.Konnten unbehelligt leben in Deutschland.

    Selenskyjs Forderungen nach weiteren Sanktionen sind nicht zweckdienlich. Ein ganzes Volk zu bestrafen wegen der Taten weniger wäre eine Kollektivstrafe und widerspricht jeder Rechtsstaatlichkeit.Wäre ein Rückfall ins finstere Mittelalter.

  3. Eben las ich im Spiegel:

    "Die Todesursachen der entdeckten Leichen sind noch nicht abschließend geklärt. Bewohner sagen, dass einige wohl bei einem Luftangriff ums Leben gekommen seien. Nach Angaben der ukrainischen Behörden weist mindestens eine der Leichen gefesselte Hände und Spuren eines Stricks am Hals auf."

    Die Todesursachen müssen eindeutig geklärt werden.
    "Viele" bedeutet etwas anderes als "mindestens eine", obwohl selbstverständlich jeder bzw. jede Tote eine/einer zu viel ist.
    Ein Luftangriff muss bei einer juristischen Aufarbeitung anders beurteilt werden als gezielte Erschießungen wie in Butcha, die eindeutig Kriegsverbrechen darstellen.
    Bei einem Luftangriff stellt sich bspw. die Frage, ob ganz bewusst zivile Ziele angegriffen wurden. Selbstverständlich muss ebenso geklärt werden, wer für den Luftangriff verantwortlich war.
    Bisher wissen wir nur, dass 440 Leichen gefunden wurden.
    Angesichts der Ernsthaftigkeit der Lage und der Schwere möglicher Kriegsverbrechen, erscheint es ratsam, die Ergebnisse der derzeitigen Untersuchungen abzuwarten, anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen (was ich selbst unlängst getan habe und inzwischen bedaure).

  4. Man soll ja "objektiv" sein, wie manche fordern. Also lassen wir auch mal die Gegenseite zu Wort kommen.
    Hier ein Interview der Zeitung „Komsomolskaja Pravda“ mit dem ehemaligen Oberkommandierenden des Heeres der Russlischen Streitkräfte Vladimir Čirkin vom 15.3.2022.
    In "Osteuropa" unter dem Titel "Wann wird die Operation in der Ukraine beendet? Und warum stürmen wir Kiew nicht?"
    (Einfach googeln!)

    Daraus nur ein Zitat:
    "Wie beurteilen Sie die Anfangsphase der Operation?"
    "Im Großen und Ganzen läuft alles gut. Wir haben unerwartet losgeschlagen, das hat uns in der ersten Phase einen großen Vorteil verschafft. Leider gibt es Anzeichen, dass wir den Feind nicht vollkommen richtig eingeschätzt und wahrscheinlich auch unsere Fähigkeiten etwas überschätzt haben. Aber mittlerweile entspannt sich die Situation. Die Operation verläuft nach Plan."

    Das war im März.
    Was der Herr Cirkin jetzt wohl sagen würde?
    "Die Situation ist mittlerweile sehr entspannt. Der Rückzug verlief streng nach Plan."

    Und was er wohl zu den Funden in Isjum sagen würde? Feindliche Gräuelpropaganda?

  5. Sie haben Recht Herr Jusczyk.

    Warten wir mal die Untersuchungen ab.Erst dann kann man sich eine endgültige Meinung bilden.Das ändert natürlich nichts an der Hauptverantwortung von Putin.Ob er schuldig oder unschuldig ist, müssen Gerichte entscheiden.

  6. „Wir werden den Zugang gewährleisten, um der Welt zu sagen, dass der Russismus verurteilt werden muss.“ Zitat Selenski’s.

    Nein, Herr Selenski. Die russische Politik von Putin, also der Putinismus, muss vor Gericht gestellt werden.
    Hier spricht eine weitere Triebfeder dieses Konfliktes, der schon (vor) 2014 begann: der ukrainische Nationalismus, der hier in der negativen Bezeichnung ‚Russismus‘ die faschistoiden Züge der Kiewer Politik aufzeigt. Man spricht sogar den normalen Menschen in Russland das Menschsein ab.
    Immer mehr wird deutlich, dass dieser Konflikt auf dem Rücken der russischen und russischsprachigen Bevölkerung der Ostukraine ausgetragen wird. Schon Ex-Präsident Poroschenko machte seit 2014 keinen Hehl daraus, dass ihm das Schicksal der Russen auf ukrainischen Territorium im Grunde vollkommen egal ist. Und Putins Mentalität ist kein Deut besser.
    Putin ist der gemeinsame Feind der Ukraine und Europas, aber das heißt noch lange nicht, dass wir den nationalistischen Forderungen Kiews in allen Punkten nachkommen müssen.

  7. Wenn man manche Reaktionen liest, könnte man meinen, nur Putin und Scharen von geklonten Putins würden diesen Krieg führen und ihn unterstützen.
    Das russische Volk selbst würde daran überhaupt nicht beteiligt sein und also auch keine Verantwortung für das Geschehen übernehmen müssen.

    Aber ein "Staat" ist nun mal kein abstraktes Gebilde, sondern der Zusammenschluss aller Bürger. Jeder ist somit für das mitverantwortlich, was in seinem Namen geschieht, wenn es auch eine graduell abgestufte Verantwortung ist. Aber auch "Mitläufer" tragen Verantwortung.

    Dass auch in Russland Widerstand möglich ist, zeigen Beispiele, die durch die Presse gingen. So hat sich jetzt Alla Pugatschowa, eine bekannte Popsängerin, mit dem Regime angelegt.

    Dass die Ukrainer da nicht penibel abwägen, kann man verstehen. Wie war das während und nach dem 2. Weltkrieg mit den "Boches"?
    Zugefügtes Leid zu verzeihen, verlangt von den Betroffenen eine große Anstrengung, größer als viele aufbringen können.