Ein ukrainischer Unterhändler sagte, die nächste Runde werde am Montag beginnen und bis Mittwoch dauern. Der russische Delegationsleiter Medinski bestätigte zwar ein Treffen, nannte aber Dienstag und Mittwoch als Zeitraum. Von türkischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.
Nach drei persönlichen Treffen im Grenzgebiet von Belarus waren die Verhandlungen in den vergangenen zwei Wochen nur per Videokonferenz geführt worden.
Über konkrete Fortschritte im Bemühen um eine Waffenruhe wurde öffentlich nichts mitgeteilt. Beide Seiten bezeichneten die Gespräche als sehr schwierig.
Selenskyj: Putin zieht Krieg in die Länge
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich dazu bereit erklärt, die Möglichkeit einer Neutralität der Ukraine zu prüfen. Das sagte Selenskyj in einem Interview mit russischen Journalisten. Letztendlich müssten aber die Bürger der Ukraine per Referendum darüber entscheiden.
Die Neutralität der Ukraine gehört zu den Hauptforderungen Russlands bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand. Die Ukraine müsste in dem Fall auf einen Nato-Beitritt verzichten. Das hatte Selenskyj aber schon vorher in Aussicht gestellt.
In dem Interview warf Selenskyj dem russischen Präsidenten Putin vor, die Friedensverhandlungen zu verzögern. Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor hat russische Medien vor einer Veröffentlichung des Interviews gewarnt. In Russland darf der Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine offiziell nur als "militärische Spezial-Operation" bezeichnet werden. Außerdem sieht ein neues Mediengesetz bis zu 15 Jahre Haft für angebliche Falschnachrichten über Russlands Streitkräfte vor.
dpa/dlf/orf/dlf/vrt/est