Russische Öl- und Gaslieferungen in die EU sofort stoppen: das ist eine Forderung, die Joe Biden sehr wahrscheinlich an die Europäer stellen wird. Sehr wahrscheinlich aber auch vergeblich. Denn schon vor dem Treffen hatten einige Mitgliedstaaten, allen voran Deutschland, klar gemacht, dass diese Maßnahme zu drastisch sei.
Selbst Premierminister Alexander De Croo sagte vor dem Treffen: "Wir führen keinen Krieg gegen uns selbst. Auswirkungen von Sanktionen müssen Russland so stark wie möglich treffen, uns aber so wenig wie möglich".
Das Treffen mit dem US-Präsidenten gilt vor allem als symbolische Geste der Einheit zwischen Europäern und den USA. Dass zusätzlich noch der ukrainische Präsident per Video zugeschaltet sein wird, zeigt deutlich den Schulterschluss zwischen dem Westen und der Ukraine. Dass der Gipfel neue, harte Sanktionen gegen Russland beschließt, wird jedoch nicht erwartet.
Neben der Krise in der Ukraine soll sich der Gipfel auch noch mit Plänen zu einer gemeinschaftlichen Verteidigung beschäftigen, mit der aktuellen Covid-Lage und Maßnahmen gegen die aktuell hohen Energiepreise.
Außerdem soll die Amtszeit von EU-Ratspräsident Charles Michel um weitere zweieinhalb Jahre verlängert werden.
Kay Wagner