Der Urnengang wird von Manipulationsvorwürfen überschattet. Unabhängige Beobachter der Organisation Golos hatten am ersten Tag der Abstimmung am Freitag rund 2.000 Verstöße aufgelistet - meist mit Foto- und Videoaufnahmen.
Besonders verbreitet war demnach das Anrücken von Hundertschaften Uniformierter an einzelnen Wahllokalen, die ihre Stimme abgaben. Es gab auch Berichte über mehrfache Stimmabgaben. Gezeigt wurden zudem Dutzende Aufnahmen davon, wie vorausgefüllte Wahlzettel packenweise in die Wahlurnen gestopft wurden.
Schon zum Start der Wahl hatte die Opposition über vorausgefüllte Wahlzettel und andere Manipulationsversuche geklagt. Viele Regierungskritiker - darunter Unterstützter des inhaftierten Politikers Alexej Nawalny - sind gar nicht erst als Kandidaten zugelassen.
Dagegen hatte die Chefin der zentralen Wahlkommission, Ella Pamfilowa, die Organisation der Abstimmung am Freitag gelobt. Die Wahlbeteiligung am ersten von drei Tagen wurde mit 16,85 Prozent angegeben. Die Kremlpartei Geeintes Russland will ihre absolute Mehrheit in der Staatsduma verteidigen. Sie wird von Präsident Wladimir Putin unterstützt, für den die Wahl ein wichtiger Stimmungstest ist.
dpa/est
In jedem politischen System werden die Unliebsamen ausgebootet. Der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur besteht in den Methoden.