Präsident Kais Saied hatte am Sonntag den Premierminister abgesetzt und die Arbeit des Parlaments für zunächst 30 Tage eingefroren. Am Montag entließ er auch die Minister für Justiz und Verteidigung. Parlament und Regierungssitz werden vom Militär abgeriegelt. Vor dem Parlament kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Kritikern und Unterstützern des Präsidenten.
Saied hat angekündigt, dass er die Regierungsgeschäfte vorerst selbst führen und einen neuen Premier ernennen will. Saied beteuert, sich im Rahmen der Verfassung zu bewegen. Seine Kritiker, darunter die Ennahda-Partei, sprechen von einem Putsch.
In Tunesien gab es wegen stark steigender Corona-Zahlen und der anhaltenden Wirtschaftskrise seit Tagen Proteste.
dlf/dpa/km