EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übte am Mittwochvormittag deutliche Kritik an der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban. Von der Leyen bezeichnete das ungarische Gesetz als eine Schande. Es diskriminiere Menschen ganz klar aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und verstoße gegen alle fundamentalen Werte der Europäischen Union.
Von der Leyen kündigte in Brüssel an, gegen die Pläne vorzugehen. Sollte Ungarn die rechtlichen Bedenken der Kommission nicht ausräumen können, drohe dem Land ein Vertragsverletzungsverfahren.
Der ungarische Ministerpräsident Orban hat beschlossen, am Mittwochabend nicht nach München zu kommen. Dort wird das EM-Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Ungarn ausgetragen.
Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte verboten, das Münchner Fußballstadion in Regenbogenfarben leuchten zu lassen. Die belgische Fußballnationalmannschaft hat die Entscheidung der UEFA kritisiert. Der Rote Teufel Thomas Meunier sagte auf einer Pressekonferenz, mittelalterliche Ideen passten nicht ins 21. Jahrhundert.
Die Roten Teufel werden bei ihrem nächsten EM-Spiel am Sonntag voraussichtlich eine Regenbogen-Armbinde tragen. Am Trainingszentrum in Tubize war am Dienstag die Regenbogenflagge gehisst worden.
belga/dpa/vrt/est/jp