Die Corona-Zahlen steigen wieder, und das so gut wie überall in Europa. Die einzige wirkliche Perspektive, das sind die Impfstoffe. Nur ist die EU weiter mit den Lieferengpässen der Hersteller konfrontiert. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs wollen jetzt endlich mehr Tempo in die Impfkampagne bringen. So will man unter anderen nach Wegen suchen, die Produktion auf europäischen Boden weiter hochzufahren.
Ein weiteres Thema wird die Exportkontrolle sein. Die EU-Kommission beobachtet inzwischen die Ausfuhr von Impfstoffen durch Hersteller, ein formelles und allgemeines Exportverbot gibt es aber nicht. Gerade erst hat man 29 Millionen Impfdosen in einem Werk von Astrazeneca in Italien "entdeckt". Ursprünglich hieß es, die Chargen seien für den Export nach Großbritannien bestimmt.
Die Staats- und Regierungschefs wollen auch über das digitale "Grüne Zertifikat" beraten, das den Nachweis für Impfungen oder Tests in der EU vereinheitlichen soll.
Bei dem Videogipfel wird man aber auch über die internationalen Beziehungen beraten, vor allem das Verhältnis mit der Türkei und Russland. Ankara ist gerade erst aus der Konvention zum Schutz von Frauen ausgetreten. Die Beziehungen zu Russland hatten sich zuletzt nach der Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny noch einmal verschlechtert.
Bei der Videokonferenz soll zwischenzeitlich auch US-Präsident Joe Biden zugeschaltet werden. Dabei sollen unter anderem die transatlantischen Beziehungen und der Kampf gegen den Klimawandel angesprochen werden.
Roger Pint