Bei einer Volksabstimmung sprachen sich am Sonntag mehr als 52 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die Vorlage und damit gegen die Empfehlung der Regierung aus, die dagegen war. Das Verbot muss jetzt in die Verfassung aufgenommen werden und gilt auf der Straße, in Restaurants und Geschäften.
Nur für Gotteshäuser gibt es eine Ausnahme. Auch Demonstranten dürfen ihr Gesicht künftig nicht mehr verstecken.
Der Verein, der die Volksabstimmung mit einer Unterschriftensammlung durchsetzte, macht aber keinen Hehl daraus, dass der Vorstoß auf die muslimische Verschleierung zielte. Der radikale Islam müsse in die Schranken verwiesen werden, argumentierte der Verein.
Derselbe Verein hatte 2009 bereits in einem Referendum das Verbot zum Bau von Minaretten in der Schweiz durchgesetzt.
Die Schweizer Behörden haben jetzt zwei Jahre Zeit, ein entsprechendes Gesetz auszuarbeiten. In Belgien, Frankreich, Österreich und Dänemark ist die Vollverschleierung bereits seit längerem verboten.
vrt/dpa/sh/mh
So gehört es sich : das Volk wird befragt zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema wie dem Burkaverbot in der Öffentlichkeit. Diese Art der direkten Demokratie wünsche ich mir auch für Belgien und die DG. Wäre besser als dieser Bürgerdialog sowjetischer Prägung. Was in der Schweiz geht, kann auch hier funktionieren. Alles nur eine Frage des politischen Willens. Nur unsere Damen und Herren Postenjäger haben Angst davor.
Bravo liebe Schweizer! Sie kümmern sich um ihre eigenen Interessen und laden andere die das interessiert ein, daran teilzuhaben. So geht Integration! Wer sind wir, was können wir uns was wollen wir. Ein Platz zum Teilhaben in eigener Sprache. Mehr an Einladung geht nicht.
In einer toleranten Welt hätte man das anders regeln können: Burka und Niqab in der Schweiz... und im Gegenzug Minirock und enge Tops in Saudi-Arabien.
Hör auf zu träumen, Tychon !
Letztendlich betrifft dies Verbot dann offenbar hauptsächlich reiche Touristinnen aus den Emiraten und die können zum Shoppen auch woanders hinfahren. Dieses Verbot soll Zeichen setzen, gegen was? Ist es wirklich frauenfreundlich, wenn manche Frauen dann nicht mehr das Haus verlassen können?
@ Claudia Gottschling: Ihren Gedankengang kann ich nicht so recht nachvollziehen. Zugegeben, die Juweliere in Interlaken werden darunter zu leiden haben, wenn die Millionärsclans aus dem nahen Osten nun lieber in der Türkei oder in London die teuren Klunker erwerben. Aber deswegen eine von Patriarchen auferlegte Kleiderordnung akzeptieren? Wie hätten Sie reagiert, wenn Sie als Heranwachsende in einen solchen Ganzkörpersack gesteckt worden wären, weil alles andere als unschicklich und verwerflich galt ?
Davon abgesehen war es auch bis weit ins 20. Jhdt. in westlichen Ländern üblich, dass Witwen sich bis zum eigenen Ableben in schwarze Klamotten hüllten. War das etwa frauenfreundlich ?
In diesem Sinne wünsche ich allen einen farbenfrohen Weltfrauentag !