Besonders dramatisch ist die Situation in Frankreich. Ab Samstag gilt in Paris und weiteren großen Städten Frankreichs eine nächtliche Ausgangssperre. Die neue Regelung zur Eindämmung der steigenden Corona-Zahlen trat um Mitternacht in Kraft. Die Ausgangssperre gilt nun für mehrere Wochen zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Zu dieser Zeit dürfen sich nur Menschen mit einem triftigen Grund vor der Tür aufhalten.
Wer sich nun nicht an die neuen Beschränkungen hält, muss 135 Euro Strafe zahlen - für Wiederholungstäter können Tausende Euro fällig werden. 12.000 Polizisten sollen die Einhaltung der Regeln kontrollieren.
Auch ein Gesundheitsnotstand ist seit diesem Samstag wieder in Kraft. Mit ihm kann die Regierung Einschränkungen per Verordnung durchsetzen.
Am Donnerstag waren binnen 24 Stunden erstmals mehr als 30.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich gemeldet worden.
Deutschland
Auch in Deutschland steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus rasant an. Den dritten Tag in Folge verzeichnet das bundeseigene Robert-Koch-Institut Rekordwerte. Zuletzt wurden 7.830 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet.
Mit härteren Corona-Auflagen hoffen Bund und Länder den rasanten Anstieg insbesondere in deutschen Risikoregionen einzudämmen. Die Schwelle für strengere Maßnahmen wird von 50 auf 35 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sinken. Dann wird bereits die Maskenpflicht ausgeweitet und es werden Obergrenzen für die Teilnehmerzahl bei Feiern festgelegt.
Ab 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner soll eine Sperrstunde gelten. Ob dieses Maßnahme rechtlich standhält, ist allerdings fraglich. In Berlin hat das Verwaltungsgericht die dortige Regelung am Freitag gekippt.
Großbritannien und Polen
In der britischen Hauptstadt London dürfen sich ab Samstag Angehörige verschiedener Haushalte in Innenräumen nicht mehr treffen. Auch Treffen in Pubs oder Restaurants sind nicht erlaubt.
In Polen werden mehr als 150 Regionen zu sogenannten roten Zonen deklariert, in denen schärfere Auflagen gelten.
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