Am Mittwoch kamen innerhalb eines Tages mehr als 8.700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Das sei der niedrigste Wert seit Anfang Mai. Mit 135 Todesfällen an einem Tag habe es nun einen neuen Höchststand gegeben. Insgesamt starben nach offiziellen Angaben 2.972 Menschen.
Am schwersten betroffen ist die Hauptstadt Moskau. Nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin werden derzeit etwa 18.000 schwer kranke Menschen in Kliniken behandelt. Eine "humanitäre Katastrophe" habe es aber nicht gegeben. Der Staatsagentur Tass zufolge liegen derzeit landesweit 99.000 Menschen, die an Corona erkrankt sind, in Krankenhäusern.
Vor allem in Moskau gelten nach wie vor strenge Ausgangssperren. Menschen über 65 Jahre und mit Vorerkrankungen müssen landesweit schon seit Ende März zu Hause bleiben. Experten sehen unter anderem darin einen Grund, weshalb die Zahl der Toten in Russland vergleichsweise niedrig ist. Zuletzt gab es Berichte ausländischer Medien, dass viele Corona-Todesfälle nicht in der Statistik auftauchten. Die Behörden dementierten das vehement.
Immer wieder sind auch Großbaustellen und größere Unternehmen von massenhaften Erkrankungen betroffen. Jüngstes Beispiel ist eine Goldmine bei Krasnojarsk in Sibirien. Dort haben sich den Behörden zufolge mehr als 800 Mitarbeiter mit Sars-CoV-2 infiziert. Um eine weitere Ausbreitung einzudämmen, ist dort das Militär im Einsatz.
dpa/km