Eine Lockerung der Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt könne sowohl die öffentliche Gesundheit als auch die Wirtschaft in Gefahr bringen.
Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsrat zum Thema getagt. Politiker hatten bereits signalisiert, dass an eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen im Land noch nicht zu denken ist. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Sender BBC: "Für Änderungen ist es noch zu früh. Die Zahlen gehen noch nicht zurück."
Raab vertritt Premier Boris Johnson, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Er wurde drei Nächte lang auf der Intensivstation behandelt und erholt sich nun auf dem Landsitz Chequers in der Nähe von London.
Die Ausgangsbeschränkungen waren am 23. März verhängt worden. Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen. Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente. Alle Läden, die nicht zur Grundversorgung dienen, sind geschlossen. Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten.
Die Regierung hatte sich anfangs gegen härtere Maßnahmen gesträubt. Nach Ansicht von Kritikern ging so wertvolle Zeit verloren. In Großbritannien mangelt es an Tests, Beatmungsgeräten, Klinikpersonal und Schutzausrüstungen.
Experten fürchten, dass es das Land in Europa werden könnte, in dem am meisten Menschen an den Folgen einer Ansteckung mit dem Coronavirus sterben. Kritikern zufolge wurde der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) kaputt gespart. Wegen der vergleichsweise wenigen Tests, die bisher gemacht wurden, gelten die britischen Corona-Statistiken als wenig aussagekräftig. Sie enthalten vor allem nicht die vielen Opfer in Pflegeheimen.
dpa/km