Der Experte Franz Allerberger von der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) erklärte am Donnerstag in Wien, dass eine Schweizerin als "Patient 0" gelte. Sie habe das Virus nach Tirol gebracht, wurde aber erst viel später positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Die Frau war Mitarbeiterin in einem Après-Ski-Lokal in Ischgl.
Das Land Tirol war zuletzt wegen seines Krisenmanagements heftig kritisiert worden. Dem Land wird vorgeworfen, den Skibetrieb nicht schnell genug beendet zu haben. Vor allem die Après-Ski-Partys mit vielen internationalen Gästen gelten inzwischen als Keimzellen und Verteiler des Virus.
Ischgl war dabei besonders in den Fokus geraten. Allerberger erklärte, dass sich derzeit rund 600 Corona-Infektionen in Österreich auf Ischgl und die umliegenden Gemeinden zurückführen ließen. Im Ausland könnte diese Zahl laut Allerberger bis zu zwei Mal so groß sein.
dpa/est