Das russische Parlament stimmte am Dienstag einem ganzen Paket für ein härteres Vorgehen der Politik zu. Die Regierung erhielt Vollmachten für eine Verhängung des Ausnahmezustands. Schon jetzt gibt es in vielen Regionen Russlands, darunter auch in der Hauptstadt Moskau, massive Ausgangsbeschränkungen.
Das Parlament beschloss hohe Geld- und Haftstrafen wegen fahrlässiger Infektion von Mitmenschen. Je nach Schwere des Vergehens, wenn eine Infektion etwa zum Tod von Menschen führt, sind Strafen bis zu sieben Jahren Haft möglich.
Außerdem sind Geldstrafen von bis zu zwei Millionen Rubel (22.800 Euro) bei Verstößen gegen die Quarantäne vorgesehen. Bei einer Verbreitung folgenreicher Falschnachrichten etwa in den Medien können bis zu fünf Millionen Rubel Strafe verhängt werden.
Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin eine rigorose Bestrafung von Verstößen gegen die Auflagen von Behörden gefordert. Er warnte vor "krimineller Achtlosigkeit". Zugleich hatte er die Entscheidung der Hauptstadt Moskau begrüßt, eine Ausgangssperre für alle Bürger zu verhängen. Ausnahmen gelten dort für Einkäufe, den Weg zur Arbeit oder zum Müllcontainer.
Nach offiziellen Angaben lag die Zahl der Sars-CoV-2-Infizierten in Russland am Montag bei mehr als 1.800. Etwa zehn Menschen starben demnach im Land bisher an dem Virus.
dpa/km