Von der Leyen sagte der Deutschen Presseagentur, die Grenzschließungen einzelner EU-Staaten hätten das Coronavirus nicht aufgehalten, aber vielen Firmen sehr geschadet und wichtige Lieferketten in Europa unterbrochen.
Dabei sorge nur der Binnenmarkt für Wohlstand und Stärke der EU. Sie warnte vor einer Vertiefung der wirtschaftlichen Kluft, vor allem mit Blick auf die Notlage Italiens.
Gleichzeitig betonte von der Leyen auch Fortschritte bei gegenseitigen Hilfen und kündigte eine gemeinsame Strategie für ein Ende der Kontaktsperren in den EU-Staaten an. Sie hoffe, dass die einzelnen Mitgliedsländer die Staatengemeinschaft wieder wertschätzen würden. In der Krise liege die Chance, dass sich Europa noch einmal neu erfinde, betonte von der Leyen.
Corona-Bonds
In der Corona-Krise plant die Europäische Kommission keine eigenen Anleihen zur milliardenschweren Schuldenaufnahme. Dies stellte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur klar.
Der "Spiegel" hatte berichtet, die EU-Kommission wolle Arbeitslosenversicherungen der Mitgliedstaaten in der Krise mit Zuschüssen in Milliardenhöhe unterstützen. Die Kommission wolle dazu eigene Anleihen an den Finanzmärkten platzieren.
Der Streit über sogenannte Corona-Bonds schlägt in der EU derzeit hohe Wellen. Italien und andere Länder dringen auf eine gemeinsame Schuldenaufnahme. Von der Leyen legte sich in der Debatte nicht fest und verwies auf die Eurogruppe, die binnen zwei Wochen Vorschläge machen soll.
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