In den USA schnellte die Zahl der Infizierten binnen nur einer Woche um mehr als das Zehnfache auf mehr als 24.000 Fälle in die Höhe. Fast ein Viertel der US-Bevölkerung, 80 Millionen von 330 Millionen Einwohnern, sind inzwischen von mehr oder weniger harschen Ausgangssperren betroffen. Solche Einschränkungen gab es in Kalifornien, Illinois, New York, New Jersey und Connecticut.
In Europa bleibt die Lage weiterhin in Italien und Spanien am dramatischsten. Die Regierung in Rom ordnete angesichts von fast 800 Toten binnen 24 Stunden die Schließung aller nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten an. Ministerpräsident Conte sprach am Abend von der "größten Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg".
In Spanien rief Regierungschef Pedro Sánchez seine Landsleute nach einer Woche Ausgangssperre zum Durchhalten auf. Dort haben sich mittlerweile 25.000 Menschen angesteckt, 1.300 Menschen sind an Covid-19 gestorben. Das Schlimmste stehe aber noch bevor, warnte Sánchez.
Gegen einen drohenden wirtschaftlichen Absturz wegen der Coronavirus-Krise werden in vielen Ländern teils riesige Hilfsprogramme geschnürt. In den USA verhandelten Republikaner von Präsident Donald Trump mit den oppositionellen Demokraten über ein massives Coronavirus-Konjunkturpaket. Parlament und Regierung wollen voraussichtlich mehr als eine Billion Dollar (900 Milliarden Euro) in die Wirtschaft pumpen. Das Volumen des Konjunkturpakets könnte Berichten zufolge sogar zwei Billionen Dollar erreichen.
Nach der Absage fast aller größeren Veranstaltungen geraten auch die Olympischen Sommerspiele in Japan in den Sog der Viruskrise. Der US-Leichtathletikverband forderte wegen der Pandemie, die für den 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele zu verschieben. Ein Festhalten an den Wettkämpfen könne angesichts der globalen Ausnahmesituation nicht im besten Interesse der Athleten sein, erklärte der Verband USATF.
Damit das Coronavirus nicht auch noch den Sprung in den Weltraum schafft, wurden die nächsten Besatzungsmitglieder für die Internationale Raumstation ISS, die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der Nasa-Astronaut Christopher Cassidy, in komplette Isolation gebracht, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Der Start ist für den 9. April vom Weltraumbahnhof Baikonur vorgesehen. Geplant ist, dass die neue Besatzung 196 Tage auf dem Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometern bleibt.
dpa/cd/km