Auch ankommende Fluggäste aus Südkorea, Japan, dem Iran und Italien müssen nun ihre Daten abgeben. Das hat ein gemeinsamer Krisenstab von Gesundheits- und Innenministerium entschieden, wie der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag in Berlin sagte. So soll sichergestellt werden, dass alle Reisenden schnell kontaktiert werden können, wenn sich herausstellt, dass ein Fluggast infiziert ist.
Auch im Schiffsverkehr sowie im grenzüberschreitenden Zug- und Busverkehr soll die Maßnahme greifen. Betroffen wären davon auch die Bahnlinie Welkenraedt-Aachen und die Thalys-Verbindungen sowie die Buslinien von Kelmis und Eupen nach Aachen. Ob und wann SNCB und Tec die Maßnahme umsetzen, ist noch nicht klar.
Für das Unterbrechen der Infektionsketten sei so ein Schritt unverzichtbar. Im Übrigen sollen nun Asylbewerber in Deutschland auf das neue Coronavirus getestet werden. Denn die meisten würden über vorbelastete Länder wie den Iran, den Irak oder Afghanistan einreisen. An diesem Freitag will sich der Krisenstab mit dem Umgang mit Großveranstaltungen befassen.
Am Mittwoch waren in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg neue Ansteckungen mit dem Coronavirus bekannt geworden. Insgesamt sind nun in Deutschland nach Angaben der Behörden 27 bestätigte Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 bekannt. Die meisten Personen seien bereits wieder gesund und aus der Klinik entlassen.
Coronavirus erstmals auch in Norwegen nachgewiesen
Auch in Norwegen ist zum ersten Mal das Coronavirus nachgewiesen worden. Eine Person, die am Wochenende aus China zurückgekehrt sei, sei positiv auf das Virus getestet worden. Das teilte das norwegische Gesundheitsinstitut mit.
Der Person gehe es gut, Symptome der Erkrankung zeige sie nicht. Die Ansteckungsgefahr sei sehr gering.
Saudi-Arabien schließt Grenze für Pilgerreisen
Saudi-Arabien hat seine Grenzen für Pilgerreisen von Ausländern in die beiden Städte Mekka und Medina geschlossen. Grund ist die Sorge vor einer Verbreitung des Coronavirus. Dabei handele es sich um eine vorübergehende Präventionsmaßnahme.
Vorerst ausgesetzt würden auch Einreisen mit Touristenvisa aus Ländern, in denen die Verbreitung des Virus eine Gefahr darstelle.
Japan schließt alle Schulen - Mehr Neuinfektionen in Südkorea
Japan will im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus alle Schulen schließen. Die Maßnahme trete am Montag in Kraft. Sie umfasse alle Grundschulen, Mittelstufen und Gymnasien. Das sagte Premier Shinzo Abe. Die Schließung soll demnach bis zum Beginn der zehntägigen Frühlingsferien Ende März gelten. Abe betonte, die kommenden beiden Wochen seien entscheidend für den Kampf gegen das Virus. Japan hat bisher acht Todesfälle gemeldet, die in Verbindung mit dem Virus stehen. Mehr als 900 Menschen infizierten sich.
In Südkorea sind erstmals mehr Neuinfektionen bekannt geworden als in China. 505 Personen haben sich nach Angaben der Behörden angesteckt, insgesamt sind es nun 1.766 Menschen. In China sind in den letzten 24 Stunden 433 neue Fälle verzeichnet worden.
dpa/dlf/cd/km