Nach Angaben der Gesundheitskommission in Peking sind offiziell 361 Todesfälle in China zu beklagen, das sind mehr als während der Sars-Epidemie. Auch die Zahl der bestätigten Infektionen ist weiter gestiegen: auf über 17.000. Außerhalb von China sind rund 180 Fälle in etwa zwei Dutzend Ländern bestätigt.
In der am stärksten betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina wurde am Montag nach weniger als zwei Wochen Bauzeit das erste von zwei Notkrankenhäusern eröffnet. Das Hospital hat rund tausend Betten. Etwa 1.400 medizinische Fachkräfte des Militärs betreiben das Behelfskrankenhaus, in dem Lungenkranke in Quarantäne genommen werden.
In Hongkong reagierte Regierungschefin Lam auf die Forderungen streikender Krankenhausangestellter. Sie kündigte an, zehn der 13 Grenzübergänge nach China zu schließen. Zuvor waren bereits der Zug- und der Fährverkehr zum Festland eingeschränkt worden.
Die Gesundheitsminister der G7-Staaten wollen am Montagnachmittag in einer Telefonkonferenz mögliche Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erörtern, wie das italienische Gesundheitsministerium in Rom mitteilte. Dabei soll über einen einheitlichen Umgang mit der Epidemie gesprochen werden.
Einfluss auf die Börse
Das Coronavirus hat auch Einfluss auf die Börsen in Asien. Am ersten Handelstag nach den Feiertagen sind die Märkte abgestürzt: Der Shanghai Index etwa fiel um mehr als acht Prozent. Tausende Aktien verloren an Wert. Grund ist, dass viele Investoren sich aus Angst vor der Ausbreitung des neuen Virus von riskanten Vermögenswerten trennen.
Um das Finanzsystem zu stützen, kündigte die Zentralbank Chinas eine Geldspritze von umgerechnet 150 Milliarden Euro an.
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