Es gab jedoch auch kritische Stimmen. "Es kann nicht verleugnet werden, dass es eine Debatte über Ihre Zeit im Amt geben wird", sagte der Vorsitzende des Unterhauses, Jacob Rees-Mogg, in einer Ansprache. Bercow hatte das Amt des "Speaker of the House of Commons" seit 2009 inne.
Bercow galt im Streit um den geplanten EU-Austritt des Landes in den Augen von Brexit-Hardlinern wie Rees-Mogg als parteiisch. Mehrmals setzte er sich über Konventionen hinweg, damit sich die Abgeordneten in der Auseinandersetzung mit der Regierung durchsetzen konnten. Bercow rechtfertigte das mit einem immer stärker autoritären Regierungsstil.
Bestätigt wurde er beispielsweise von Alterspräsident Ken Clarke. "Während Ihres Jahrzehnts gab es wirklich nie da gewesene Versuche, die Macht der vollziehenden Gewalt auf Kosten des Parlaments zu erhöhen, und Sie waren großartig darin, die Pflicht der Regierung aufrechtzuerhalten, diesem Haus Rechenschaft abzulegen", hatte Clarke bereits am Mittwoch gelobt.
Ein Nachfolger für Bercow soll am Montag gewählt werden. Als Favorit gilt der Vize-Sprecher Lindsay Hoyle, doch auch der Labour-Abgeordneten Harriet Harman, die als dienstälteste Parlamentarierin im Unterhaus als "Mother of the House" bezeichnet wird, werden Chancen eingeräumt. Weitere Bewerber sind die Konservative Eleanor Laing und der Labour-Politiker Chris Bryant.
Bereits in der kommenden Woche soll das Parlament dann aufgelöst werden für die anstehende Neuwahl am 12. Dezember.
dpa/km
Ein sehr symphatischer Mann mit Charakter und Orginalitaet !