Von Freitagmorgen bis Samstagmittag Ortszeit haben nach griechischen Polizeiangaben 424 Migranten zu den Inseln und damit auch in die EU übergesetzt, berichtete der griechische Staatsrundfunk (ERT).
In den für insgesamt 6.000 Menschen ausgelegten Registrierlagern auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harrten bereits mehr als 24.000 Menschen aus. Im August setzten nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR 8.103 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Ägäis-Inseln über. Im August 2018 waren knapp 3.200 gekommen.
Der im März 2016 geschlossene Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 hatte es Tage gegeben, an denen rund 7.000 Migranten über die Türkei griechische Inseln erreichten.
Die Bearbeitung der Asylanträge kommt wegen Personalmangels jedoch auch heute nur mühsam voran. Die neue konservative griechische Regierung, die seit Juli im Amt ist, hatte bereits angekündigt, die Asylverfahren zu beschleunigen. Wer kein Asyl bekommt, soll sofort in die Türkei zurückgeschickt werden. Für die Bearbeitung der Asylanträge soll es mehr Personal geben.
dpa/okr/sr
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