Notwendig sei eine Wiederaufnahme des Verhandlungsprozesses, teilte der Kreml in Moskau am Samstag nach einem Telefonat der beiden Staatschefs mit. Erdogan und Putin zeigten sich der Mitteilung zufolge besorgt über die Lage. Wie die türkische Agentur Anadolu meldete, gab es dort keine Details zu dem Gespräch.
Seit drei Monaten gibt es rund um die libysche Hauptstadt Tripolis schwere Gefechte zwischen Anhängern der von den Vereinten Nationen gestützten Regierung und den Truppen von General Chalifa Haftar, der vom Parlament im Osten des Landes unterstützt wird. Sowohl die Regierung in Tripolis als auch das Parlament in Tobruk in Ostlibyen beanspruchen die Macht für sich. Am Dienstag trafen zwei Luftangriffe ein Flüchtlingslager in Tadschura, im Osten der Hauptstadt Tripolis. Dutzende Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt.
Die Initiative für das Gespräch ging nach Kreml-Angaben von Erdogan aus. Der türkische Staatschef sprach demnach Russland nach dem Brand auf einem Atom-U-Boot sein Beileid aus. Dabei erstickten am Montag nach offiziellen Angaben 14 Seeleute an giftigen Gasen. Der atomare Antrieb des Boots sei nicht betroffen gewesen. Die Leichen der hochdekorierten Offiziere wurden am Samstag beigesetzt, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten.
Erdogan und Putin unterstrichen bei dem Telefonat nach Kreml-Angaben auch die Notwendigkeit, die politisch-diplomatischen Anstrengungen im Syrien-Konflikt zu intensivieren.
dpa/rkr/sr