Rechtspopulistische Parteien konnten zwar zweistellige Ergebnisse einfahren. In Frankreich überholte der Rassemblement National von Marine Le Pen sogar die Partei von Präsident Emmanuel Macron.
Dennoch sind die Rechtspopulisten, Nationalisten und Europaskeptiker im EU-Parlament weit von der Mehrheit entfernt. Die drei Fraktionen ENF, EFDD und EKR kommen zusammen auf 172 der 751 Sitze. Ob sie die politische Arbeit des Parlaments behindern können, hängt davon ab, ob sie sich zu einer großen Fraktion zusammenschließen.
Die Christdemokraten bleiben trotz großer Verluste weiterhin stärkste Kraft. Auch die Sozialdemokraten verlieren Wähler. Die beiden bürgerlichen Lager haben ihre absolute Mehrheit im EU-Parlament verloren. Es wird also schwerer werden, bei Abstimmungen Mehrheiten zusammenzubekommen. Um das Parlament handlungsfähig zu halten, werden sich Christdemokraten und Sozialdemokraten nun weitere Partner suchen müssen.
Grüne und liberale Parteien konnten deutlich zulegen, daher haben sie künftig auch mehr Gewicht bei Abstimmungen.
dpa/sh