Der Kongo steht am Donnerstag vor einem historischen Tag: Sollte es bei der Amtsübergabe des bisherigen Präsidenten Joseph Kabila an Félix Tshisekedi ruhig bleiben, wäre es das erste Mal seit der Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 1960, dass ein Machtwechsel friedlich abläuft.
Ganz demokratisch scheint er aber trotzdem nicht zu sein. Denn auch wenn die internationale Gemeinschaft mehrheitlich das offizielle Wahlergebnis jetzt akzeptiert, bleiben Zweifel daran bestehen, ob dieses Ergebnis wirklich das Ergebnis der Stimmabgabe richtig widerspiegelt.
Denn unterschiedliche Quellen sprechen davon, dass eigentlich der Oppositionskandidat Martin Fayulu die Wahlen gewonnen habe, und das sogar mit rund 60 Prozent der Stimmen. Das Wahlergebnis sei also gefälscht worden. Und zwar nach Absprache zwischen Kabila und Tshisekedi.
Der solle jetzt Präsident werden, um nach außen den Machtwechsel zu zeigen. Fakt sei aber: Die wirkliche Macht bleibt in den Händen von Kabila und seinem Klan. Denn Kabilas politische Bewegung stellt im Parlament weiterhin die absolute Mehrheit.
Kabila rief Tshisekedi am Mittwoch dazu auf, eng mit diesem Parlament zusammenzuarbeiten. Nur so könnten die Interessen des Kongo gewahrt werden.
Kay Wagner