Die 20 Regierungsvertreter werden unter anderem über Handel, Zölle und internationale Regelwerke diskutieren. Themen sind auch der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sowie der Fall Khashoggi.
Die argentinische Hauptstadt sieht kurz vor dem Gipfel wie eine Festung aus. An wichtigen Kreuzungen haben sich Panzer zum Schutz der Staatenlenker postiert - auch in dem Viertel, in dem Trump nachts eingetroffen ist.
Trump trifft zum G20-Auftakt Gastgeber Macri
Kurz vor dem Beginn des G20-Gipfels in Buenos Aires hat sich US-Präsident Donald Trump mit dem argentinischen Präsidenten Mauricio Macri getroffen. Bei dem Gespräch sollte es unter anderem um die Flüchtlingskrise in Südamerika und um US-Investitionen in Argentinien gehen.
Das ebenfalls für Freitag geplante Treffen von Trump mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel hängt allerdings in der Schwebe. Merkel wird nach einer Flugzeugpanne erst verspätet mit einer Linienmaschine in Buenos Aires eintreffen.
Störung unterbricht Merkels Flug - G20-Gipfel beginnt ohne Kanzlerin
Putin trifft in Buenos Aires ein
Unmittelbar vor Beginn des Gipfels der Staats- und Regierungschefs der großen Wirtschaftsmächte (G20) in Buenos Aires ist auch der russische Präsident Wladimir Putin in der argentinischen Hauptstadt eingetroffen. Seine Gespräche werden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um den Seezwischenfall vor der Krim überschattet.
Die russische Küstenwache hatte Patrouillenbooten der ukrainischen Marine die Durchfahrt in der Meerenge von Kertsch verweigert. Die Gewässer sind seit der Annektierung der Krim durch Russland zwischen beiden Staaten umstritten. Die ukrainischen Schiffe wurden in russische Gewalt genommen, 24 Matrosen festgesetzt.
US-Präsident Donald Trump hatte wegen der Zuspitzung des Konflikts ein Treffen mit Putin am Rande des G20-Gipfels kurzfristig abgesagt. Zur Begründung hatte Trump darauf verwiesen, dass Russland die Seeleute und die Marineschiffe weiter festhält.
Jetzt liegt der Ball bei der deutschen Kanzlerin Merkel. Für Samstagfrüh sei ein Arbeitsfrühstück mit Putin geplant.
Bei dem G20-Gipfel treffen die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammen. Sie werden sich unter anderem mit dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland oder dem Fall Khashoggi beschäftigen.
Zweites Hamburg?
Unterdessen fürchten einige "ein zweites Hamburg". Der vergangene Gipfel in Deutschland machte vor allem wegen Krawallen und Ausschreitungen Schlagzeilen.
Auch in der argentinischen Hauptstadt wollen zehntausende Menschen gegen Globalisierung und die Wirtschaftskrise in Argentinien auf die Straße gehen. Bereits seit Mittwoch sind schwer bewaffnete Sicherheitskräfte mit Straßensperren an vielen Stellen in der Stadt postiert. "Wir werden 22.000 Sicherheitskräfte einsetzen", verkündet Argentiniens Sicherheitsministerin Bullrich.
Die G20-Gegner haben für Freitag trotz allem eine große Kundgebung geplant, unter dem Motto "G20 raus, Währungsfonds raus". Doch dass alle G20-Vertreter für Globalisierung und freien Handel eintreten, kann man eigentlich nicht behaupten. Bestes Beispiel ist der von Trump angezettelte Handelskrieg - der wohl eins der wichtigsten Themen beim G20 sein wird.
Ob die Proteste diesmal friedlich verlaufen oder nicht, der G20-Gipfel selbst bietet diesmal so viel politischen Zündstoff wie lange nicht mehr. Der Gipfel geht bis Samstag.
dlf/dpa/dop/est