Italien hatte zunächst alle Gipfelbeschlüsse wegen der Forderungen in der Flüchtlingsfrage blockiert.
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, einigten sich die EU-Staaten jetzt darauf, in der Europäischen Union geschlossene Aufnahmelager für gerettete Bootsflüchtlinge einzurichten. Diese sollen in Ländern entstehen, die sich freiwillig dazu bereiterklären. Aus den Lagern heraus sollen die Menschen wiederum auf Staaten verteilt werden, die freiwillig mitmachen. Welche das sein könnten, blieb zunächst unklar.
Zugleich sollen nach dem Willen der EU-Staaten auch Sammellager in nordafrikanischen Staaten entstehen, damit sich weniger Migranten illegal auf den Weg übers Mittelmeer machen. Allerdings lehnen die betroffenen Staaten dies bislang ab.
Die EU-Staaten einigten auch auf die Finanzierung weiterer drei Milliarden Euro, die der Türkei für Syrienflüchtlinge zugesagt worden sind. Außerdem wollen sie die Wirtschaftssanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate verlängern, weil in der Ostukraine Fortschritte im Friedensprozess fehlen.
Premierminister Charles Michel hat die Einigung in der Migrationsfrage als gutes Abkommen bezeichnet. Die Beschlüsse seien ein Schritt in die richtige Richtung.
Der EU-Gipfel wird am Freitag fortgesetzt. Auf dem Programm stehen Beratungen über den Brexit und die Reform der Euro-Zone.
dpa/belga/est