Als Reaktion auf die Panama-Papers-Affäre und Anschläge in Paris und Brüssel geht die EU härter gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung vor. Einer Verschärfung der entsprechenden EU-Richtlinie stimmte am Donnerstag das EU-Parlament zu.
EU-Bürger bekommen damit künftig das Recht zu erfahren, wer der wahre Eigentümer und Profiteur von Unternehmen ist. Briefkastenfirmen, die gegründet wurden, um Geld zu waschen, Steuern zu vermeiden oder Vermögen zu verstecken, soll so das Handwerk gelegt werden.
Mit den neuen Vorschriften soll auch der Anonymität bei Geldgeschäften im Internet der Kampf angesagt werden, die zum Beispiel Terroristen ausnutzen könnten. Umtauschplattformen für Kryptowährungen wie Bitcoins müssen künftig ihre Kunden kontrollieren. Diese Plattformen müssen außerdem zugelassen oder eingetragen sein.
Vertreter des Parlaments und der Mitgliedstaaten hatten sich bereits im Dezember 2017 auf eine gemeinsame Linie für die Regelverschärfung geeinigt. Die EU-Länder haben nach Inkrafttreten der Richtlinie dann 18 Monate Zeit, um die neuen Vorschriften in nationales Recht umzusetzen.
dpa/rkr/est