Die USA, Frankreich und Großbritannien haben als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz Ziele in Syrien angegriffen. Russland, Verbündeter und Schutzmacht der syrischen Führung von Präsident Baschar al-Assad, drohte umgehend mit Konsequenzen. Befürchtet wird eine weitere Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den USA und Russland.
Russlands Präsident Wladimir Putin forderte am Samstag eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert. Der Angriff werde auf das Schärfste verurteilt, teilte der Kreml in Moskau mit.
Nach US-Angaben wurden drei Ziele angegriffen, Berichte vor Ort sprachen von mehr als drei. An den Militärschlägen waren Schiffe und Flugzeuge beteiligt. US-Medien schrieben von Dutzenden Marschflugkörpern. Es handele sich um eine begrenzte, einmalige Aktion. Weitere Schläge seien nicht geplant, sagte US-Verteidigungsminister James Mattis.
Nach syrischen Angaben wurden mindestens drei Zivilisten verletzt. Aus Armeekreisen hieß es, sechs Soldaten seien bei der Stadt Homs verletzt worden.
"Antwort auf den Einsatz chemischer Waffen"
US-Präsident Donald Trump sagte am Freitagabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation, die Angriffe seien die Antwort auf den Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad gegen das eigene Volk. "Dies sind nicht die Taten eines Menschen", sagte Trump. "Es sind die Verbrechen eines Monsters."
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte: "Die rote Linie ist überschritten." Die britische Premierministerin Theresa May bezeichnete den Angriff als alternativlos.
"Verstoß gegen internationales Recht"
Russland drohte mit Konsequenzen. "Wir sind wieder bedroht worden", hieß es in einer Erklärung des russischen Botschafters in Washington, Anatoli Antonow, auf Twitter. "Wir haben gewarnt, dass solche Aktionen nicht ohne Konsequenzen sein werden." Alle Verantwortung dafür hätten nun die Regierungen in Washington, London und Paris zu tragen.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, schrieb auf Facebook, es gebe weiterhin keine Beweise für den mutmaßlichen Giftgasangriff auf die Stadt Duma. Syrien kritisierte einen Verstoß gegen internationales Recht. "Einmal mehr bestätigen die USA und die Achse zur Unterstützung des Terrors, dass sie gegen internationales Recht verstoßen, über das sie bei den Vereinten Nationen prahlerisch reden", meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Auch Iran, weitere Schutzmacht Assads, verurteilte die Angriffe als klaren Verstoß gegen internationale Vorschriften.
Der Militäreinsatz richtete sich nach Angaben von US-Verteidigungsminister Mattis gegen die Infrastruktur der chemischen Waffenproduktion Syriens. Der Einsatz von Chemiewaffen könne unter keinen Umständen geduldet werden. Nach US-Angaben gab es keine Verluste bei den gemeinsamen Angriffen auf eine Forschungszentrum wohl nordöstlich der Hauptstadt Damaskus, eine mutmaßliche Lagerstätte für chemische Waffe sowie einer Kommandoeinrichtung bei Homs.
Nach dem Beginn des Angriffs waren in der Hauptstadt Damaskus schwere Explosionen zu hören gewesen. Das berichteten Anwohner am frühen Morgen.
dpa/sh/est
„Vergeltung für Giftgaseinsatz“?? Wie das mit dem Giftgaseinsatz wirklich war, werden wir wohl nie erfahren.Die Leidtragenden werden wieder die Zivilisten sein.
Es ist mit keinem Wort zu rechtfertigen, was den Menschen in Syrien seit vielen Jahren in diesem Stellvertreterkrieg zugemutet wird.
Nun muss schon wieder "der Schutz des syrischen Zivilbevölkerung" als Argument für amerikanische Raketen auf Syrien herhalten. Haben wir das nicht schon im Irak erlebt? Was hat der Krieg im Irak denn gebracht?
Trump, Macron und May riskieren offen eine Konfrontation mit Russland!
Hoffentlich hat Putin mehr Weitblick als Trump und seine Marionetten aus London und Paris! Ich schlage vor, das Buch von M. Lüders "wer den Wind sät" zu lesen!
Von mir aus darf Putin mit den Engländern, Franzosen und den anderen Tätern genau die selbe Sprache sprechen, die diese Täter mit den Zivilisten in Syrien und anderswo sprechen.
Im Krieg stirbt die Wahrheit immer als Erster !