Der nächste Fleischskandal hat nicht lange auf sich warten lassen. Dieses Mal betrifft er Norditalien und den berühmten Parmaschinken. Die Tierschutzorganisation Gaia prangert die Haltungsbedingungen der Schweine an, aus deren Fleisch der Schinken hergestellt wird.
Gaia spricht von katastrophalen Umständen in sechs norditalienischen Betrieben, in denen jeweils zwischen 3.000 und 10.000 Schweine gehalten werden.
Von Dezember bis Februar hat die Organisation in den sechs Betrieben gefilmt. Die Bilder zeigen kranke und schwer verletzte Tiere, außerdem schlimme Hygienezustände. Nach Angaben von Gaia werden die Schweine in verbotenen Tierboxen gehalten, in denen sie sich nicht herumdrehen können.
"Schmutzkampagne"
Gaia fordert Verbraucher und Supermärkte auf, den Parmaschinken zu boykottieren. Das Konsortium der Hersteller spricht von einer "Schmutzkampagne".
Die Supermarktketten Colruyt und Delhaize nehmen den Parmaschinken vorerst nicht aus den Regalen. Sie haben aber angekündigt, ihre Lieferanten zu überprüfen.
Belgien ist der sechstgrößte Importeur von Parmaschinken aus Norditalien.
belga/km