Vertreter der Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Den Haag werden dafür am Montag in Großbritannien erwartet. Sie lassen die Proben in internationalen Labors überprüfen. Das soll mindestens zwei Wochen dauern.
Der britische Außenminister Boris Johnson reist am Montag nach Brüssel, um die EU-Amtskollegen über den Fall zu informieren und um Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu treffen.
Die Außenminister der Europäischen Union haben den Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten scharf verurteilt. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Minister heißt, will sich die EU in diesem Fall geschlossen hinter Großbritannien stellen. Der rücksichtslose und illegale Angriff habe das Leben vieler unschuldiger Bürger bedroht.
Nach seiner triumphalen Wiederwahl hat Präsident Wladimir Putin dem Westen unterdessen die Stirn geboten. Der Vorwurf, Russland sei in den Anschlag mit Nervengift auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal verwickelt, sei Unsinn, sagte Putin. Russland habe dieses Mittel nicht, sie hätten alle ihre chemischen Waffen unter Kontrolle internationaler Beobachter vernichtet.
Der Ex-Spion Skripal und seine Tochter waren Anfang des Monats bewusstlos im englischen Ort Salisbury aufgefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben.
dpa/rkr