Russland arbeitet an einer Reaktion auf die Sanktionen von Großbritannien. Gegenmaßnahmen würden ausgearbeitet und in Kürze beschlossen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Sacharowa, am Donnerstag in Moskau.
Sacharowa kritisierte, Großbritannien habe Russland bislang keine konkreten Informationen über den Fall übermittelt. Man verlange Zugang zu Proben des chemischen Stoffes, mit dem Skripal und seine Tochter vergiftet wurden. Nach britischen Angaben wurden sie Opfer des chemischen Kampfstoffes Nowitschok, der in der Sowjetunion produziert wurde.
Deutschland, Frankreich und die USA haben sich nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Skripal hinter Großbritannien gestellt. In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie Aufklärung von Russland. Weiter heißt es, man sei entsetzt über den Anschlag. Er stelle die erste offensive Anwendung eines solchen Kampfstoffs in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg dar.
London hat als Reaktion auf den Anschlag 23 russische Diplomaten ausgewiesen. Russland bestreitet jede Verwicklung und hat diplomatische Vergeltung angekündigt.
Im UN-Sicherheitsrat in New York erhielt Großbritannien Rückendeckung von den USA. UNO-Botschafterin Haley machte ebenfalls Russland für das Gift-Attentat verantwortlich.
UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Nervengift-Anschlag in Großbritannien
dpa/jp/rkr