Das habe eine Analyse des bei dem Attentat eingesetzten Nervengases ergeben, berichtete die Regierungschefin am Montag im Parlament in London. Russland müsse umgehend zur Aufklärung beitragen. Der russische Botschafter in London sei in das Außenministerium einbestellt worden.
Wenige Stunden zuvor hatte May eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats geleitet. Damit dürfte sich das Verhältnis zwischen London und Moskau weiter verschlechtern. Der Kreml hat jegliche Beteiligung an dem Attentat abgestritten und London antirussische Propaganda vorgeworfen.
Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie wurden der Polizei zufolge Opfer eines Attentats mit Nervengift und befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Insgesamt mussten 21 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, darunter auch ein Polizist. Er ist bei Bewusstsein und ansprechbar.
Sollte sich herausstellen, dass Moskau hinter der Tat steckt, könnte May britischen Medien zufolge möglicherweise schon direkt nach dem Treffen Sanktionen verkünden. Denkbar seien die Ausweisung von Diplomaten und finanzielle Maßnahmen gegen Oligarchen mit Immobilienbesitz in London aus dem Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
dpa/est/mh