Dem Nachrichtenmagazin Spiegel sagte Asselborn, in der Flüchtlingspolitik spreche Kanzler Kurz die Sprache Donald Trumps. Konkret kritisierte Asselborn, dass es der neue österreichische Regierungschef ablehnt, EU-Staaten notfalls zur Aufnahme von Flüchtlingen zu zwingen. Wer so spreche, verstehe das Einmaleins der EU nicht, den Grundgedanken der Solidarität.
Asselborn kritisierte auch erneut die Einstellung mehrerer anderer EU-Länder zur Flüchtlingspolitik, darunter die Visegrad-Staaten Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei. Forderungen nach Grenzschließungen seien Populismus. Man könne zwar den Brennerpass schließen, nicht aber die Außengrenzen der EU - es sei denn, man lasse die Menschen ertrinken oder erschieße sie im Wasser.
Sollte Europa sich in einer entscheidenden Frage wie der Migrationspolitik nicht einig werden, wachse langfristig die Gefahr, "dass die EU in sich zusammenbreche", warnte Asselborn.
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