"Das ist schon sehr lebendig, das Ganze hier", sagt Karl-Heinz Lambertz. Und mit "lebendig" ist nicht nur gemeint, dass die Aufgabe "hochspannend" ist, wie er gleich mehrmals wiederholt. Sein neues Leben als Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen ist zudem ziemlich zeitaufwendig. Zwar war Karl-Heinz Lambertz quasi "schon immer" ein viel beschäftigter Mann. Wenn aber plötzlich drei Leute für seine Agenda zuständig sind, dann ahnt man, wie eng sein zeitliches Korsett sein muss. Für seinen Job als Gemeinschaftssenator bleibe im Moment denn auch sehr wenig Zeit, räumt Lambertz ein, fügt aber gleich hinzu, dass ihm selbstverständlich nichts entgehe, was die DG betreffen könnte.
Also: Der AdR hat im Moment für Karl-Heinz Lambertz Priorität. Aus Sicht der Institution muss man ganz klar sagen: Jetzt oder nie. Die EU steht am Scheideweg. Spätestens der Brexit war so eine Art Weckruf. Viele Bürger sehen nicht mehr den Mehrwert der Staatengemeinschaft, betrachten die EU mehr als Teil des Problems, denn als Teil der Lösung. Und hier könne der AdR eine wichtige Rolle spielen, ist Karl-Heinz Lambertz überzeugt.
Erste Feststellung: Die EU ist nötig. Nur gemeinsam können die Europäer die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen, Stichwort Globalisierung, Stichwort Klimaschutz, Stichwort Digitalisierung. Nur muss man eben die Menschen davon überzeugen.
Und wer vertritt in Brüssel die Dörfer, Städte und Regionen? Richtig: Der Ausschuss der Regionen mit seinen insgesamt 350 Mitgliedern, allesamt regionale und lokale Mandatsträger aus den 28 Mitgliedstaaten der EU. Nur ist sich auch der ostbelgische Vorsitzende sehr wohl darüber im Klaren, dass dieser AdR diese Rolle als Bindeglied zwischen dem "Terrain" und den Europäischen Entscheidungsebenen besser spielen könnte, als das bisher der Fall ist.
Sichtbarkeit erhöhen
Konkret: Lambertz will zum Beispiel die Funktionsweise des AdR straffen. Statt ellenlange, schwerfällige Prozeduren über sich ergehen lassen zu müssen, sollen die Mitglieder des Ausschusses vielmehr Zeit und Gelegenheit bekommen, wirklich mal den Alltag in ihrem Wahlkreis zu schildern. Nach außen hin will Lambertz vor allem die Sichtbarkeit und damit auch die Schlagkraft des AdR erhöhen.
Sichtbarkeit in alle Richtungen. Einmal in Richtung von EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat. Sichtbarkeit aber auch für die Mitglieder: Eben die Dörfer, Städte und Regionen müssen den AdR als ihren natürlichen Vertreter in Brüssel wahrnehmen. Nur so könne der AdR zu dem werden, was er sein solle: eine Schnittstelle:
Schnittstelle, Verbindung zwischen dem Terrain und der Entscheidungsebene. In dem Sinne also, dass man dabei eben auch die Sorgen und Nöte "von unten" in die hohen Brüsseler Sphären tragen kann. Und gerade jetzt, wo ja alle Welt über eine grundlegende Reform der EU redet, bei der eben der Mehrwert für die Bürger im Mittelpunkt stehen soll, gerade jetzt könnte sich dieses Feedback als wertvoll erweisen. Jetzt muss sich eben nur noch der AdR als nützlich erweisen, eben in dieser Bindegliedfunktion. Daran will Lambertz mit seiner Reform arbeiten.
Roger Pint/BRF
KHL - einer der ganz wenigen politschen Amtsträger, von denen man ohne Kopfschmerzen zu bekommen, sagen kann, dass er wirklich in Ordnung ist.
Üben Sie Druck aus auf den FÖD und die EU, Herr Lambertz, damit die Belange unserer Deutschsprachigen Gemeinschaft und aller anderen nationalen Minderheiten in Europa - z.B. Tirol, Schlesien und Katalonien - Gehör finden!
Herr Lambertz, richtig, die EU ist nötig, aber nicht so! Nicht für Klimaschutz. Das ist keine Herausforderung des 21sten Jahrhunderts. Das Klima ist nicht beeinflußbar, wie oft muß das hier noch gesagt werden? Beeinflußbar ist der Bürger, der "dank der EU" noch weiter zur Kasse gebeten wird, dessen Freiheiten für die Erdenrettung weiter eingeschränkt werden, dessen Geld in Rettungsschirmen verbrannt wird. Verbote werden unser Leben nicht lebenswerter machen. Die Gründungsväter der EWG von 1957 würden sich im Grabe herumdrehen, wenn sie diesen Selbstbedienungsladen heute sehen würden.
@ J. Wahl
„Das Klima ist nicht beeinflußbar, wie oft muß das hier noch gesagt werden?“
Sie Herr Wahl können das noch so oft wiederholen, wie sie möchten. Es wird dadurch nicht wahrer. Und glücklicherweise hört auch keiner auf sie.
Da es einen anthropogenen Klimawandel gibt, der von der überwältigenden Mehrheit der Wissenschaftler weltweit bestätigt wird, der von allen Staaten der Vereinten Nationen (mit Ausnahme der Trump-Administration) anerkannt wurde und für den es unzählige, nachvollziehbare Hinweise gibt, gibt es auch Möglichkeiten, die Ursachen dieses vom Menschen erzeugten Klimawandels zu bekämpfen und den eingeleiteten Prozess zumindest zu begrenzen.
Sie, Herr Wahl, Herr Scholzen und Herr Trump können das Gegenteil behaupten. Es interessiert niemanden.