Die Untersuchungen seien ausschließlich aus der Ferne erfolgt und nicht vor Ort, sagte der Beauftragte für Rüstungskontrolle im Außenministerium, Michail Uljanow, am Donnerstag in Moskau. "Das ist ein Skandal", sagte er. "Statt einer ernsthaften Untersuchung sehen wir eine Simulation." Russland wolle in Kürze einen Resolutionsentwurf zu dem Fall im UN-Sicherheitsrat vorlegen.
Vergangene Woche hatte der sogenannte Joint Investigative Mechanism (JIM) dem syrischen Militär einen Chemiewaffenangriff auf die Stadt Chan Scheichtun am 4. April mit mehr als 80 Toten vorgeworfen. JIM ist das gemeinsame Untersuchungsteam der Vereinten Nationen und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW).
Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete mehrere Indizien aus dem Bericht als nicht aussagekräftig. Es hielt den Ermittlern vor, nicht auf die Möglichkeit einzugehen, dass damals eine selbstgebaute Bombe explodiert sei. Das Ministerium verwies dabei unter anderem auf die Analyse von Fotos.
dpa/rkr