Sollte sie ihr Regierungsprogramm nicht durch das Parlament bekommen, drohen die Konservativen mit einem Misstrauensvotum, wie die Sunday Times (Sonntag) unter Berufung auf Parteikreise berichtete. Am 28. Juni soll das britische Parlament über die geplante Gesetzgebung für die kommenden zwei Jahre abstimmen. Königin Elizabeth II. wird das Programm am Mittwoch in ihrer sogenannten Queen's Speech zur Parlamentseröffnung verlesen.
Die Verhandlungen über einen EU-Austritt der Briten beginnen bereits an diesem Montag in Brüssel. May war in ihrer eigenen Partei in die Kritik geraten, nachdem sie bei der Wahl am 8. Juni ihre Parlamentsmehrheit verloren hatte. Jetzt will sie mithilfe von 10 irischen DUP-Abgeordneten eine Minderheitsregierung führen. Die Gespräche dafür laufen noch.
Auch ihre Reaktion auf die Brandkatastrophe in London schwächte die Position der Premierministerin. Kritiker werfen May vor, nach dem Unglück nicht schnell genug reagiert und die Opfer im Stich gelassen zu haben. Wütende Demonstranten hatten bei Protesten in London am Freitag und Samstag den Rücktritt der Regierungschefin gefordert.
Ein Parteikollege verteidigte May unterdessen im britischen Fernsehen. Er wisse nichts von einem solchen Komplott, sagte der Staatssekretär im Handelministerium, Greg Hands, dem Sender Sky News. Die Partei stehe "geeint" hinter ihrer Chefin.
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