Als Antwort auf den Terroranschlag in London hat die britische Premierministerin Theresa May Islamisten den Kampf angesagt. Großbritannien habe große Fortschritte in der Terrorbekämpfung gemacht, sagte May nach einer Krisensitzung. Aber es sei höchste Zeit, zu sagen: "Jetzt reicht's." Es müsse allen Menschen möglich sein, ihr Leben normal weiterzuführen. Neben einer starken Ausstattung der Polizei müssten auch die Strafen gegen Extremisten verschärft werden.
Die britische Premierministerin will sich außerdem international dafür einsetzen, das Internet stärker zu regulieren. So solle Extremisten der Raum für die Planung von Anschlägen entzogen werden.
Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag von London sind bislang zwölf Menschen festgenommen worden. Die Zugriffe seien im Osten der britischen Hauptstadt erfolgt, teilte die Polizei mit. Einzelheiten wurden bislang aber nicht mitgeteilt.
Mit einer Schweigeminute will Großbritannien am Dienstag der Opfer des Terroranschlags von London gedenken. Um 11:00 Uhr Ortszeit (12 Uhr MESZ) werde in allen Regierungsgebäuden eine Minute lang innegehalten, teilte das Büro von Premierministerin May mit. Die Flaggen im Regierungsbezirk im Herzen von London sollen bis Dienstagabend auf halbmast wehen.
Von den knapp 50 Menschen, die beim Terroranschlag von London verletzt worden sind, befinden sich 21 noch in kritischem Zustand. Das teilte die britische Gesundheitsbehörde mit. Laut neuesten Angaben der Behörden sind unter den Schwerverletzten auch zwei Polizeibeamte. Premierministerin Theresa May kam am Sonntagnachmittag zu einem privaten Besuch ins King's College Hospital, um Verletzte zu besuchen und mit dem Personal zu sprechen.
Bei dem Attentat am Samstagabend waren sieben Menschen getötet worden. Drei Angreifer waren auf der London Bridge mit einem Fahrzeug auf Passanten gefahren und hatten anschließend in einem nahegelegenen Ausgehviertel wahllos mit Messern auf Menschen eingestochen. Die Polizei erschoss die Angreifer. Die Terroristen sollen Zeugenaussagen zufolge gerufen haben: "Dies ist für Allah". Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
dpa/mh - Bild: Chris J. Ratcliffe/AFP
Diese Anschläge sind eine Bewährungsprobe für das Konzept der Demokratie. Es müssen sich nun schönen Worte wie "Freiheit", "Gleichheit", "Tolleranz" um so mehr in der Praxis bewähren. Um so mehr ist jeder Bürger aufgefordert für diese Werte tagtäglich einzustehen und diese auch zu verteidigen. Einzelne Personen oder gesellschaftliche Gruppen, die demokratische Prinzipien ablehnen, dürfen nicht tolleriert werden. Die Vorteile der Demokratie dürfen nur dem nutzen, der auch bereit ist, sie zu verteidigen. Nach dem Prinzip, das jedes Recht auch eine Pflicht mit sich bringt. Es handelt sich hier um einen Kampf der Gedanken und Ideen.
"Es handelt sich hier um einen Kampf der Gedanken und Ideen."
Genau das ist es eben nicht Herr Scholzen.
Denn dies würde bedeuten, dass es einen "Kampf der Kulturen" zwischen dem Islam und den westlichen Demokratien gibt.
In Wirklichkeit gibt es allem voran eine "Kultur des Kampfes" im Islam selber.
Muslime bekämpfen in erster Linie Muslime, Sunniten bekämpfen Schiiten mit bisher hundertausenden von Opfern. Die Terroranschläge im Westen, sind im Vergleich dazu "nur Kollateralschäden".
Die USA haben nach 9/11 die westliche Welt in den Kampf gegen den Terrorismus und die Axe des Bösen geführt. Das Ergebnis dieses Amoklaufes war u.a. die Geburt des Islamischen Staates mit allen seinen verheerenden Konsequenzen im Nahen Osten und bei uns.
Samuel Huntington hatte mit seinem "Clash of Civilisation" unrecht.
Wenn wir von einem Kampf der Kulturen sprechen, gehen wir den Terroristen auf den Leim. Terroristen haben keine kulturellen und auch meist keine religiösen, allenfalls politische Ziele.
Werter Herr Leonard,
Ich muss Ihnen widersprechen. Hinter jedem Gewaltakt steckt eine Idee oder ein Gedanke. Hier agieren keine gedankenlosen Verbrechen, sondern Menschen mit einer Idee. Die Attentäter sehen sich als Kämpfer für eine "gerechte Sache" und für die es sich lohn, das eigene Leben einzusetzen. Denn im Jenseits wartet die Belohnung (die Jungfrauen).
Nicht nur der Islam hat eine "Kultur des Kampfes" sondern auch jede andere Religion oder politische Ideologie.
Es gibt durchaus einen "clash of civilisation". Nicht zwischen Abend- und Morgenland, sondern zwischen Befürworter und Gegnern von totalitären Gesellschaftsmodellen.
Es geht hierbei um gewisse Grundregeln, die das Zusammenleben in einer komplizierten und vielschichtigen Gesellschaft wie der unseren erst möglich machen. Und wer das nicht respektieren kann, gehört nicht hierher. Egal ob Christ, Moslem, Jude, Buddhist oder sonst was.