Man hat Donald Tusk schon glücklicher gesehen. Erst übte er sich noch in Zweckoptimismus: In vielen Punkten herrsche Einigkeit, etwa im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terror. Allerdings: Zahlreiche Fragen in wesentlichen Punkten seien offen geblieben, etwa in Bezug auf den Klimawandel oder den Welthandel.
Und das ist nicht alles: Er sei sich auch nicht hundertprozentig sicher, sagte Tusk, dass er und Donald Trump die gleiche Meinung über Russland haben. Immerhin sehe es aber so aus, dass beide Seiten die Lage in der Ukraine gleich einschätzten.
Mehr sagte Tusk nicht über den Verlauf des Gesprächs. Der Ratspräsident beschränkte sich vielmehr darauf, nochmal die Kernbotschaft zu wiederholen, die er dem US-Präsidenten mit auf den Weg gegeben habe. Quintessenz: "Wir müssen weiterhin westliche Werte wie Freiheit und Menschenrechte gemeinsam hochhalten". Diese Werte seien wichtiger als reine Interessen.
"Werte und Prinzipien müssen immer Vorrang haben", sagte Tusk, und verschwand. Klingt nicht wirklich so, als wäre es ein freundschaftliches Gespräch gewesen.
Am Donnerstagnachmittag wird Trump dann am Nato-Gipfel teilnehmen. Trump selbst dürfte den ganzen Nachmittag bei der Nato verbringen. Der US-Präsident wird dort unter anderem ein Mahnmal zum Gedenken an die Anschläge vom 11. September einweihen.
Seine Frau Melania setzt am Donnerstagnachmittag ihre touristische Führung durch Brüssel fort. Auf dem Programm stehen unter anderem das Magritte-Museum, ein Besuch beim Luxus-Handtaschenhersteller Delvaux und dann am Abend ein Essen auf Schloss Laeken, zu dem Königin Mathilde einlädt.
Danach werden der US-Präsident und seine Frau gleich wieder zum Flughafen gebracht. Die Air Force One startet dann gleich Richtung Sizilien, wo am Freitag und Samstag der G7-Gipfel stattfinden soll.
Roger Pint - Bilder: Nicolas Maeterlinck (BELGA)/Mandel Ngan (AFP)
Einen erhellenden Beitrag zu Trumps Geschäften und "Beziehungen" zu Russland und zur "Unterwelt" lieferte gestern um 22.45 das ZDF. (siehe ZDF-Mediathek)
Wer bis jetzt noch nicht verstanden haben sollte, was Trump antreibt, wird dort fündig. Sehenswert !
Werter Herr Leonard,
Geld regiert die Welt. Dieser Beitrag im ZDF (hervorragende Qualität!) zeigt nur neu auf, dass überall Mafia mit im Spiel ist. Nicht nur Politiker wie Putin, Trump, Erdogan oder Berlusconi sind Mafia-abhängig, bereits Francois Mitterand hatte in seiner Zeit in Marseille Kontakte zur (korsischen) Mafia, denn ohne die hätte er schlechter regiert.
Da der Staat, besser jede Staatsverwaltung, in der Lage ist, der grösste Verbrecher auf dem eigenen Territorium zu sein, ist es nicht mehr als normal anzunehmen, dass ÜBERALL im Hintergrund Mafia-Geschäfte ablaufen.
Quod erat demonstrandum...