"Wir sind offen für einen intensiven und für beide Seiten vorteilhaften Dialog in zentralen Fragen der Außenpolitik, und wir sind auch bereit zu einer militärischen Zusammenarbeit", sagte Russlands EU-Botschafter Wladimir Tschischow der "Welt" (Mittwoch). "Es ist durchaus vorstellbar, dass die russische Armee sich an EU-Operationen beteiligt, so wie andere Drittstaaten auch." Der frühere russische Vize-Außenminister verwies darauf, dass Moskau und die EU schon beim Einsatz gegen Piraten in Somalia, im Tschad und auf dem Balkan "eng zusammengearbeitet" hätten.
"Wir wären bereit, eine solche Zusammenarbeit im Rahmen eines beidseitigen Abkommens auf eine rechtliche Grundlage zu stellen", sagte Tschischow der Zeitung. Ziel eines solchen Abkommens sei eine "stabile und konstruktive Zusammenarbeit" in internationalen Krisengebieten. "Solche gemeinsamen Operationen könnten dann abwechselnd unter russischem oder europäischem Kommando stehen, aber auch unter dem Dach der Vereinten Nationen (UN) stattfinden."
Die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Länder wollen bei ihrem Gipfel am Donnerstag mehrere Beschlüsse unter Dach und Fach bringen. Sicherheit und Verteidigung gehören ebenso zu den wichtigen Themen des Treffens wie das Verhältnis zu Russland.
dpa/jp