Briten würden weiterhin in der Lage sein, in der EU zu reisen, zu arbeiten, Häuser zu kaufen und sich niederzulassen, schrieb Johnson in einem Gastbeitrag im "Daily Telegraph" (Montag). Auch der freie Zugang zum europäischen Binnenmarkt für Waren und Dienstleistungen werde nicht eingeschränkt, prophezeite Johnson, der als Nachfolger des scheidenden Premierministers David Cameron gehandelt wird.
Gleichzeitig werde Großbritannien aber wieder "demokratische Kontrolle über die Einwanderungspolitik übernehmen". Demnach soll ein "humanes Punktesystem, das an den Interessen von Handel und Industrie ausgerichtet ist", die Zuwanderung zum Vereinigten Königreich beschränken.
Zudem werde eine substanzielle Geldsumme nicht mehr an die EU überwiesen, sondern komme etwa dem britischen Gesundheitssystem zu Gute. Großbritannien werde sich, wenn auch nur langsam, von der "unmäßigen und undurchsichtigen" Gesetzgebung der EU befreien, schrieb Johnson.
Britischer Finanzminister: Unsere Wirtschaft ist stark
Der britische Finanzminister George Osborne hat versucht, die nach dem Brexit-Votum in Unruhe versetzten Märkte zu beruhigen. Die britische Wirtschaft sei von Grund auf stark, hochgradig wettbewerbsfähig und offen für Investitionen, sagte Osborne. Nun gehe es darum, sich mit den EU-Ländern auf ein möglichst vorteilhaftes Handelsabkommen zu einigen. Er wolle dabei eine aktive Rolle spielen, sagte Osborne.
Das Pfund war kurz nach dem Bekanntwerden des Brexit-Votums am Donnerstag auf ein historisches Tief gefallen. Der Abwärtstrend hielt weiter an. Auch die Aktienmärkte hatten heftige Verluste hinnehmen müssen. Befürchtet wird, dass Großbritannien nun in eine Rezession schlittern könnte. Pfund rutscht wieder Richtung 31-Jahres-Tief ab
dpa/sh/sr - Bild: Ben Stansall/AFP