Und da waren es noch 24 – seit Samstagnacht wissen wir nicht nur, wer den Eurovision Song Contest gewonnen hat, sondern auch, welche 24 Teilnehmer des Concours Reine Elisabeth 2024 ins Halbfinale vorgestoßen sind. Diese 24 teilen sich auf in zehn Frauen und 14 Männer aus insgesamt elf verschiedenen Ländern. Am stärksten vertreten sind die Vereinigten Staaten mit sechs Halbfinalisten.
Aber was uns Belgier ganz besonders freuen darf: Auch Pauline van der Rest ist eine Runde weiter. Sie war und ist ja die einzige belgische Teilnehmerin beim diesjährigen Königin Elisabeth-Wettbewerb und sie konnte die Jury und auch das Publikum mit ihrem gefühlvollen und intensiven Geigenspiel überzeugen.
Belgische Kandidatin
Pauline van der Rest ist gemeinsam mit dem Pianisten Thomas Hoppe in der Vorrunde aufgetreten. Sie erntete tobenden Applaus vom Publikum im Kulturzentrum Flagey nach dieser überzeugenden Leistung. Die meisten der 63 Kandidaten in der ersten Runde haben mit virtuosen und technisch anspruchsvollen Werken versucht, die Jury zu beeindrucken. Was bei der erst 19-jährigen Pauline van der Rest auffällt, ist, dass sie auch an technisch schwierige Stücke sehr musikalisch herangeht.
Bei ihrem Erstrunden-Auftritt hatte sie oft die Augen geschlossen, um sich ganz der Musik hinzugeben und alle äußeren Eindrücke auszuschließen. Ganz offensichtlich hat es funktioniert, denn sie darf in dieser Woche gemeinsam mit den 23 anderen Halbfinalisten in der zweiten Runde des Wettbewerbs antreten.
Kleine Notiz am Rande: Zu diesen Halbfinalisten zählt auch die Koreanerin SongHa Choi, die Schwester der Gewinnerin des Königin Elisabeth-Wettbewerbs für Cello in 2022, Hayoung Choi.
Violinkonzert von Mozart
In der zweiten Runde wird der Arbeitsaufwand für die Kandidaten schon wesentlich größer. Der Auftritt ist zweigeteilt, jeder Halbfinalist tritt einmal mit einem Klavier-Rezital an und einmal mit Orchesterbegleitung. Für diesen Auftritt mit dem Orchestre Royal de Chambre de Wallonie dürfen die Teilnehmer eines von drei vorgegebenen Violinkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart auswählen, das sie dann gemeinsam mit dem Orchester vortragen.
Was den Auftritt mit Klavier betrifft, so müssen sie zwei komplette Programme vorbereiten, von denen die Jury am Vorabend des Auftritts eines auswählt. Diese beiden Programme bestehen aus einem Pflichtwerk, das eigens für den Königin Elisabeth-Wettbewerb geschrieben worden ist, und einer Reihe von Wahlwerken.
Unsere Landsfrau Pauline van der Rest hat schon am Montagnachmittag als eine der ersten Halbfinalisten ihren Auftritt mit Klavierbegleitung absolviert. Ihr Mozart-Violinkonzert wird sie am Donnerstagabend vortragen. Und wenn sie im Halbfinale genauso überzeugend spielt wie in der ersten Runde, dürfen wir sicherlich auf eine Belgierin im Finale des diesjährigen Concours Reine Elisabeth hoffen.
Patrick Lemmens