Wilmots setzte im letzten Test der Roten Teufel auf die erwartete Innenverteidigung mit Jan Verthongen und Toby Alderweireld. Die freigewordenen Außenverteidigerplätze wurden von Jason Denayer und Jordan Lukaku eingenommen. Etwas überraschend war für viele Beobachter die Startelf-Aufstellung von Dries Mertens beim letzten Test gegen die Norweger.
Noch nie hat die belgische Nationalmannschaft ein Aufeinandertreffen gegen die Norweger verloren. Die Roten Teufel wollten sich unbedingt mit einer positiven Note von ihren Fans im König-Baudouin-Stadion verabschieden, bevor es in Richtung Frankreich geht.
Die Roten Teufel zögerten nicht lange. Bereits nach drei Minuten brachte Belgiens derzeit gefährlichster Stürmer Romelu Lukaku Belgien mit 1:0 in Führung. Lukaku nutzte dabei eine kleine Unachtsamkeit der norwegischen Innenverteidigung und zog von der Strafraumgrenze ab.
Die Belgier zeigten sich in bester Spiellaune in dieser Anfangsphase. Axel Witsel zog nach knapp zehn gespielten Minuten vom Sechzehner ab. Sein Schuss ging aber knapp unten rechts am Kasten des norwegischen Schlussmanns Nyland vorbei.
Mit dem ersten Vorstoß der Norweger dann direkt der Ausgleich. King nutzte eine Unachtsamkeit des nicht zu hundertprozent fit wirkenden Nainggollan und schob den Ball via Innenpfosten an Courtois zum 1:1 vorbei.
Die Belgier zeigten sich unbeeindruckt vom Gegentor und setzten weitere Akzente in der Offensive, ohne aber für echte Torgefahr zu sorgen. Für Gefahr sorgte Norwegens Berisha, bei dessen Schuss sich Courtois im belgischen Tor ins Zeug legen musste, um den Rückstand kurz vor der Pause zu verhindern. Die Belgier zeigten im ersten Durchgang viele gute Offensivaktionen, aber hinten waren sie anfällig.
Nach dem Seitenwechsel nutzte Berisha die dritte norwegische Chance zum 1:2. Die Belgier machten aber unbeirrt weiter Druck und wollten sich nicht mit einer Niederlage aus Brüssel verabschieden. Hazard erzielte den Ausgleich in der 70. Minute per Kopf nach Flanke von rechts durch Kevin de Bruyne.
Danach folgten belgischen Großchancen im Minutentakt. Erst vergab Hazard in der 71. Minute, eine Minute später war es Lukaku, der den Ball nicht unterbringen konnte. Sein Ball wurde zur Ecke geklärt. Diese konnte der kurz vor eingewechselte Laurent Ciman zur belgischen Führung verwerten. Es war der erste Treffer des Abwehrspielers im Dress der Roten Teufel. Die Norweger schienen auf Grund des hohen belgischen Tempos in dieser Phase des Spiels vollkommen von der Rolle.
Drei Minute später hatte de Bruyne selbst eine gute Möglichkeit, den Vorsprung zu verdoppeln. Nyland im Tor der Norweger hatte aber aufgepasst. EM-Stimmung herrschte nun im nicht ganz ausverkauften Brüsseler rund. Bis zum Spielende sollte nichts mehr passieren.
Im Stadion war auch Pierre Littbarski, Weltmeister von 1990. Die BRF-Sportredaktion hat ihn in der Halbzeitpause getroffen und von ihm wissen wollen, was er denn von der belgischen Fußball-Nationalmannschaft hält.
Das erste Spiel beim EM-Turnier bestreiten die Roten Teufel am 13. Juni um 21 Uhr in Lyon. Auftaktgegner ist Italien.
Christophe Ramjoie - Bild: Jasper Jacobs/Belga