Der Schiedsgerichtshof des Fußballverbands hat am Freitag White Star Brüssel in zweiter Instanz die Lizenz für den Profifußball verweigert. Die juristische Auseinandersetzung könnte aber noch in eine weitere Runde gehen. White Star Brüssel hätte noch die Möglichkeit, die Angelegenheit vor ein Zivilgericht zu bringen.
Dennoch geht die AS Eupen davon aus, dass die weiteren Versuche von White Star Brüssel, doch noch eine Lizenz zu erhalten, vergebens sein werden. AS-Direktor Christoph Henkel sagte am Abend in einer Pressemitteilung: "Ab sofort bereiten wir uns für die Herausforderung 1. Liga vor."
"Wir wissen nicht, was White Star nun tun wird, aber wir gehen davon aus, dass die Geschichte nun beendet ist", sagte Henkel dem BRF.
AS-Spieler Peter Hackenberg sagte im BRF-Interview: "Es ist extrem surreal, jetzt zu feiern, aber es ist in jedem Fall gerecht. Ich denke, dass wir uns das über die Saison verdient haben, gerade mit dem grandiosen Endspurt. Ich glaube, für die ganze Region ist es eine unfassbar tolle Geschichte."
Auch Peter Hackenberg glaubt nicht, dass White Star Brüssel nun noch eine Chance auf eine Lizenz hat. "Wer viermal gescheitert ist, muss irgendwann auch einsehen, dass es einen Grund hat, dass man die Lizenz nicht bekommen hat", so Hackenberg.
Die Meldung sorgte für großen Jubel bei den Fans der AS Eupen. In der Stadion-Kneipe am Eupener Kehrweg feierten Fans den Aufstieg. Niemand glaubt hier, dass der AS der Einzug in die 1. Division A noch zu nehmen ist.
Wie die RTBF berichtet, habe das Schiedsgericht an der Nachhaltigkeit bei White Star Brüssel gezweifelt. Zwar seien die Lizenzbedingungen für den Profifußball momentan erfüllt, jedoch sei es unsicher, dass der Verein diese Voraussetzungen auch im Laufe der kommenden Saison halten könne. Der Anwalt von White Star Brüssel, Laurent Denis, sagte: "Der Fußballverband will damit verhindern, dass sich ein Verein in der Liga befindet, der während der Saison womöglich pleite geht und damit das gesamte sportliche Geschehen auf den Kopf stellt."
Die Vereinsführung in Brüssel habe noch nicht entschieden, ob sie weitere juristische Schritte einleitet, so der Anwalt.
Für die AS Eupen wäre es nach 2010 der zweite Aufstieg in die höchste Spielklasse. Damals stieg die AS Eupen nach nur einer Saison wieder in die 2. Division ab.
Erste Reaktionen von AS-Direktor Christoph Henkel und Spieler Peter Hackenberg im Interview.
Christophe Ramjoie - Bild: BRF