Freddy Loix hat die Spa-Rallye gewonnen und im Skoda Fabia R5 seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Peugeot-Fahrer Kris Princen musste sich erneut mit Rang zwei begnügen. Mit Vincent Verschueren landete ein zweiter Skoda auf dem Treppchen.
Nach der ersten Etappe war noch alles völlig offen. Loix hatte nach zwei Bestzeiten knapp geführt, dann aber durch einen Anfängerfehler – er hatte vergessen, die Heizung für die Windschutzscheibe einzuschalten, die prompt beschlug und ihm die Sicht vernebelte – die Spitze an Kris Princen abgegeben. Dann holte sich Loix aber die Führung zurück. Der Abstand zwischen den beiden Sieganwärtern lag nach Tag eins allerdings nur bei 0,9 Sekunden.
Am zweiten Tag fuhr dann aber Loix sechs Bestzeiten in Folge und baute damit die Führung auf 25 Sekunden aus. Kris Princen hatte sich für eine kurze Übersetzung entschieden und dadurch auf eine höhere Endgeschwindigkeit verzichtet. Bei dem trockenen Wetter konnte er damit aber nichts gegen Loix ausrichten. Der amtierende Landesmeister gewann mit 35 Sekunden Vorsprung. "Ein sehr schöner Sieg. Aber es war ziemlich stressig", meinte Freddy Loix im Ziel. "Da waren viele Schotterstücke, wo man einen Reifenschaden riskierte. Es war nicht zu machen, einen großen Vorsprung auf Kris herauszufahren. Ich habe in Wanne oder Clémentine alles gegeben, um den Unterschied zu machen. Aber ich konnte mich nie wirklich deutlich absetzen. Also: stressig, aber amüsant."
Den Rest vom Feld hatte das Duo Loix-Princen schon am Freitag abgehängt. Im Kampf um den letzten Podestplatz setzte sich Vincent Verschueren gegen Xavier Bouche (beide Skoda Fabia R5) durch. Cédric De Cecco steuerte mit dem Peugeot 208 T16 zum ersten Mal einen R5 und wurde Fünfter. Guillaume Dilley lag auf Top-fünf-Kurs, bevor sich ein Teil der Feuerlöscherbefestigung selbständig gemacht und unter das Bremspedal geklemmt hatte. Dilley wurde Sechster. Cédric Cherain (Ford Fiesta R5) war mit Radlager-Schaden schon am Freitag ausgeschieden, Kevin Demaerschalk (DS3 R5) mit Lenkungsdefekt.
Klassensieg und Platz elf für Hermann-Maraite
Stephan Hermann war Schnellster unter allen zweiradangetriebenen Fahrzeugen. Die erste Etappe beendete er auf dem zehnten Gesamtrang, am Samstag hatte er aber gegen die Allradler nichts zu melden. "Jetzt ist es viel trockener als heute Morgen oder gestern, da können die richtig aufdrehen. Wir sind eigentlich gut im Nassen. Wir haben gestern Abend etliche gute Zeiten gefahren, in den Top-10 im Nassen. Wir hätten uns auch für heute nasse Bedingungen gewünscht", sagte Hermann vor der letzten Schleife.
Durch den straffen Zeitplan waren für Stephan Hermann und Achim Maraite nur drei Stunden Schlaf drin. Trotzdem verlief der Samstag bis auf einen kleinen Dreher reibungslos. Hermann/Maraite ließen einige leistungsstärkere Autos wie unter anderem den Porsche von Fred Bouvy und die zwei DS3 R5 von Fumal und Van Rompuy hinter sich und beendeten die Spa-Rallye auf dem elften Platz. Mit Klassensieg, versteht sich.
Tobias Brüls aus Weywertz und Beifahrer Sebastian Keppens aus Bütgenbach fuhren im Ford Fiesta R2 auf den 30. Gesamtrang und den vierten Platz in der Klasse RC4. Damit ist Brüls zweitbester Junior. Dominique Genten aus Weismes kam im BMW E30 325 auf Gesamtrang 27.
Dudu gewinnt die Histo-Rallye
Die historische Wertung "VHC" (véhicules historiques de compétition) gewann François Duval mit fliegenden Fahnen. Duval hatte im Ford Escort am Ende knapp anderthalb Minuten Vorsprung auf die Porsche-Fahrer François de Spa und Jean-Pierre Van de Wauwer. Bernard Munster kam nach zwei Plattfüßen und einem Lichtmaschinen-Problem mit mehr als drei Minuten Rückstand nur auf Platz fünf.
Die historische Gleichmäßigkeitswertung "VHRS" (véhicules historiques de régularité sportive) gewann Gaetan Schoonbroodt im Ford Escort RS vor Pascal Gonin (BMW 2002 Tii) und François Destrée (Volvo Amazon).
Katrin Margraff - Fotos: Jonathan Godin