Gleich mehrere Zeitstrafen gegen Eynatten verhängte das Schiedsrichtergespann aus Limburg in der Schlussphase einer Begegnung, die auf das Messers Schneide stand. Drei Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Hausherren zum 26:26 ausgeglichen - nacheinander mussten dann auf Geheiß der Spielleiter vier Eynattener das Spielfeld verlassen.
Der Verzweiflung nahe versuchten Jean-Alain Duchemann und Aaron Brüls als verbliebene Feldspieler zusammen mit ihrem starken Rückhalt Kilian Busch zu retten, was nicht mehr zu retten war. Angesichts der turbulenten Schlussphase schienen aber selbst die Gäste aus Visé unentschlossen, ihre erdrückende Überzahl umzusetzen. Und auch auf der Anzeigetafel dauerte es lange, bis das Ergebnis von 26:29 erschien, was aber niemanden mehr wirklich interessierte.
Stattdessen bedankten sich die Eynattener bei ihrem Publikum, während sich der ein oder andere Spieler aus Visé bei den Eynattenern für das Geschehen entschuldigte. So einen Spielverlauf hat Eynattens Trainer Edgard Brülls in seiner langen Handballlaufbahn auch noch nicht erlebt.
"Ich habe mich noch nie so verarscht gefühlt wie heute. Was die Schiedsrichter in der letzten Viertelstunde gepfiffen haben, war eine Katastrophe", sagte Brülls im BRF-Interview. "Es ist wahr, dass wir nicht gut gespielt haben. Aber das ist keine Entschuldigung. Eine solche Leistung darf man als Schiedrichter nicht bringen, das war schon sehr hart für uns." Die Gründe für die Strafen bezeichnet Brüll im Interview als "Unverschämtheit".
Text und Bilder: Stephan Pesch