Bei der Biathlon-WM in Norwegen hat Michael Rösch enttäuscht. Im Sprint über 10 Kilometer musste sich der Wahlbelgier nach drei Strafrunden mit Platz 80 begnügen und verpasste die angepeilte Qualifikation für das Verfolgungsrennen am Sonntag.
Thierry Langer aus Elsenborn zog sich mit Rang 84 für seine Verhältnisse mehr als achtbar aus der Affäre. Beim ersten Schießen traf Langer zwei Mal daneben, beim Stehend-Schießen blieb er aber fehlerlos.
Michael Rösch hatte sich Anfang des Jahres eine Verletzung der Achillessehne zugezogen. "Im Endeffekt hätte ich mir weniger Druck machen müssen. Ich wollte dabei sein, und das habe ich ja geschafft, das war schon schwer genug. Aber wenn man dann an der Startlinie steht, will man natürlich trotzdem zeigen, was man drauf hat", meinte Rösch im BRF-Interview.
Nach der ersten Runde lag Rösch mit nur 14 Sekunden Rückstand auf den späteren Sieger Martin Fourcade noch in den Top-Ten. Beim Liegend-Schießen schoss er einen Fehler. Die letzte Kugel blieb im Gewehr stecken, was Rösch Zeit und Nerven kostete. Beim zweiten Schießen traf Rösch zwei Mal daneben. Mit einer Bilanz von 7/10 beim Schießen waren die Top-60 unerreichbar.
"Der Typ ist unfassbar"
Sieger des Sprints wurde der Franzose Martin Fourcade. Lokalmatador Ole Einar Björndalen gewann vor den jubelnden Zuschauern die Silbermedaille. Und bei den Frauen holte Tiril Eckhoff die Goldmedaille. "Ich kann gar nicht sagen, wie viele Tausend Zuschauer da waren, aber es war gigantisch. Und dann macht Ole auch noch den zweiten Platz und bei den Frauen gibt es Gold. Der Holmenkollen eben, das war natürlich sensationell."
Auch beim Verfolgungsrennen am Sonntag gewann Fourcade vor Björndalen. "So viele Hüte kann man gar nicht ziehen vor dem Typen. Er ist unfassbar. Ich liege gerade im Bett und gucke mir das Rennen noch einmal an. Martin war von vorneherein der Favorit. Es war abzusehen, dass er die Goldmedaille holt. Aber Ole, mit 42 Jahren, zwei Mal Silber - das ist Wahnsinn."
Einzelrennen und Staffel
Als nächstes steht für die beiden Biathleten am Donnerstag (15:30 Uhr) das Einzelrennen über 20 Kilometer auf dem Programm. Beim Staffelrennen am Samstag sind dann auch Thorsten Langer und Tom Lahaye-Goffart dabei. Thorsten Langer ist mit 45 Jahren der älteste Sportler im Feld. Er verabschiedet sich in Oslo von der Wettkampfbühne.
Ziel der Nationalmannschaft ist ein Platz unter den besten 25.
mitt/sp/km - Foto: Biathlon-Verband