Bei Cédric Cherain ist letztes Jahr der Knoten geplatzt. Bei der Rallye de Wallonie hat er seinen ersten Sieg in der Belgischen Meisterschaft eingefahren. Und auch die Rallye du Condroz hat Cherain gewonnen. Jetzt ist es Zeit, noch eine Etage höher zu klettern.
Dieses Jahr fährt Cédric Cherain die WRC2, die zweite Liga in der Rallye-Weltmeisterschaft. "Schon als Kind habe ich davon geträumt, bei den legendären WM-Rallyes dabei zu sein. Und jetzt wird dieser Traum Wirklichkeit", erzählt Cédric Cherain.
"Die WRC2 ist eine große Herausforderung, dort sind die besten Nachwuchsfahrer. Auch Hersteller wie Skoda sind vertreten. Es ist die perfekte Plattform, um sich zu beweisen." Die Konkurrenz ist groß - und im Gegensatz zu Cherain kennen viele der WRC2-Fahrer die Rallyes schon. Es wird also nicht einfach, da mithalten zu können.
Aber zumindest was das Material angeht, will Cherain die besten Voraussetzungen schaffen. Er hat sich für den Ford Fiesta R5 entschieden. Die ersten beiden Läufe in Monte-Carlo und Schweden hat Elfyn Evans in einem Fiesta R5 gewonnen - "die Ausrede 'das lag am Auto', falls es schlecht laufen sollte, habe ich also nicht", grinst Cherain.
"Der Fiesta ist für uns das richtige Auto: der perfekte Kompromiss zwischen Zuverlässigkeit und Leistung." Und genau das ist auch sein Saisonziel - ein Kompromiss zwischen Punkte sammeln und ein paar Ausrufezeichen setzen. "Wir wollen bei jeder Rallye ins Ziel kommen, denn wer das schafft, wird am Ende auch ein gutes Resultat in der Gesamtwertung erzielen. Und bei dem einen oder anderen Lauf will ich dann auch etwas mehr zeigen, zum Beispiel bei Asphaltläufen wie der Rallye Deutschland."
Los geht es für Cherain und Beifahrer André Leyh mit der Rallye Portugal, dann folgen Polen, Finnland, Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Trotz des WRC2-Programms will Cherain nicht ganz auf die belgische Meisterschaft verzichten. Beim Auftakt im Haspengouw und beim Saisonabschluss im Condroz ist Cherain dabei, außerdem möchte er die Spa-Rallye und die Rallye de Wallonie fahren. Ein Start bei der East Belgian Rallye ist nicht geplant.
Katrin Margraff