"Da fahren, wo die richtigen Jungs fahren, das ist schon was" - Michael Bartholemy aus Eupen spricht unter anderem vom berühmten Col de Turini, den jedes Jahr die Fahrer der Rallye-Weltmeisterschaft herauf- und wieder herunterjagen. Die Avd-Histo-Monte startet in Mainz, führt über legendäre Etappen der Rallye Monte-Carlo und endet nach vier Tagen und 1655 Kilometern in Monaco.
"Es war anstrengend", erzählt Bartholemy, den man als Teamchef des Motorradrennstalls Marc VDS in der MotoGP kennt. "Um 6 Uhr aufstehen, um 7 Uhr dann so langsam zum Start. Wir hatten die Nummer 30 und starteten also eine halbe Stunde nach dem ersten Team. Und dann ging es bis abends um 8 Uhr. Gemeinsames Essen und danach dann wieder das Road Book studieren für den nächsten Tag. Ein dickes Road Book bei den vielen Kilometern", beschreibt Bartholemy den Tagesablauf.
Für die beiden Eupener war es die zweite Classic-Rallye. "Eine große Herausforderung. Vor allem für Leute wie uns, die ein oder zwei Mal im Jahr so eine Rallye fahren. Jede Gleichmäßigkeitsrallye ist anders organisiert, es gibt verschiedene Arten von Road Book, dieses Mal zum Beispiel waren es Landkarten-Ausschnitte. Und die Zeiten wurden nicht nur am Ende, sondern auch mehrfach während den Wertungsprüfungen gemessen", erklärt Bartholemy.
"Am Anfang haben wir uns da ein bisschen verzettelt und viele Strafpunkte kassiert. Am zweiten Tag haben wir uns verfahren. Wir waren zwar nicht komplett raus, haben aber eine Abbiegung verpasst und bis man dann den richtigen Weg gefunden hat, dauert es dann doch etwas. Aber zum Ende hin ist es dann super gelaufen."
Bartholemy-Kauth und Wilwert-Quetsch im Ziel
Michael Bartholemy und Serge Kauth beendeten die Histo-Monte auf Platz 60. André Wilwert aus Luxemburg und der Eifeler Alfred Quetsch kamen im BMW 2002 aus dem Jahr 1974 auf Platz 51 (Platz sechs in der Sanduhr-Klasse). Von 82 Startern schafften es 73 bis Monaco.
"Unser Ziel war, ohne Probleme durchzukommen", sagt Michael Bartholemy. "Serge hat so viele Wochen an dem Auto gearbeitet und es perfekt vorbereitet. Wir hatten nicht ein einziges Problem. Die Position ist da eigentlich Nebensache. Natürlich waren wir am ersten Tag nicht so glücklich, als wir die Strafpunkte gesehen haben. Aber danach wurde es immer besser und es gab auch ein paar Highlights. Am Sonntag sind wir auf einem Teilstück sogar genau die Soll-Zeit gefahren!"
"Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Natur. Oben in den Alpen hattest du zwei oder drei Häuser und dann kilometerweit nichts mehr. Und beeindruckend war natürlich besonders, zu sehen, wo die Profis bei der Rallye Monte-Carlo fahren. Da reißt dich der Mythos mit. Und die knallen die Berge wesentlich schneller runter, als wir das getan haben - in den engen Sträßchen, Hut ab!", sagt Bartholemy.
"Was mir besonders gut gefallen hat: Wir hatten große Freiheiten, konnten Gas geben oder zwischendurch auch mal anhalten, um ein Foto zu machen. Das hat wirklich Spaß gemacht." Für Michael Bartholemy und Serge Kauth war es sicher nicht die letzte Classic-Rallye.
Katrin Margraff - Bild: Marc VDS