Bernard Munster hat die Legend Boucles in Bastogne gewonnen. Der Porsche-Fahrer aus Verviers war Samstagabend in Führung gegangen und baute seinen Vorsprung am Sonntag kontinuierlich aus. "Das war eine tolle Rallye. Es war nicht einfach. Wir waren als Erste auf der Strecke und meine Frau [Beifahrerin Andrée Hansen] hat nicht viel Erfahrung, aber es hat alles wunderbar funktioniert", sagte Munster im Ziel.
"Ich hatte mich auf den zweiten Tag gefreut. Ich fahre sehr gerne auf Schotter und Matsch, das liegt mir. Und wir hatten bereits einen kleinen Vorsprung zum Start in den Tag. Ich musste also einfach Märtin im Auge behalten. Und da ich bei den drei ersten Prüfungen jeweils schneller war, brauchte ich dann nur noch den Vorsprung zu verwalten."
"Und wir haben Glück gehabt - ein Reifenschaden heute, aber das war in der 'Mandarine', und da haben wir nicht viel Zeit verloren. Nach den ganzen zweiten Plätzen bin ich wirklich sehr glücklich, dass es jetzt endlich mit dem Sieg geklappt hat", jubelte Munster im Ziel.
Munster beendet die Gleichmäßigkeits-Rallye mit 362,72 Strafpunkten - 59,39 Punkte weniger als Gaststarter Markko Märtin aus Estland im Ford Escort auf dem zweiten Platz. Märtin war seit zehn Jahren nicht mehr im Wettbewerb angetreten. Auch das Prinzip der Gleichmäßigkeits-Rallye und Heckantrieb waren für ihn neu. "Das war eine schwierige Rallye, sehr knifflige Bedingungen bei dem vielen Regen und Matsch auf der Strecke. Aber ich bin wirklich froh, dass ich hierher gekommen bin", erzählte Märtin.
"Ich habe viele Dinge gelernt und das hat es wirklich sehr interessant gemacht. Manchmal habe ich es geliebt, manchmal habe ich es gehasst. Aber es war eine tolle Erfahrung. Das Auto hat super funktioniert, Stéphane [Prévot] hat seine Sache sehr gut gemacht. Das Wochenende ist reibungslos verlaufen - bis auf einen Reifenschaden heute und eine Prüfung gestern Abend, wo ich wirklich sehr schlecht gefahren bin. Es war wirklich schön, hier zu sein, ich bin den Veranstalter sehr dankbar für die Einladung. Aber es war ein hartes Wochenende - alles andere als Urlaub."
Dritter wurde Jean-Pierre Van de Wauwer im Lancia Beta Monte-Carlo (+102,28). Van de Wauwar hatte sich am Samstag über Jérôme d'Ambrosio aufgeregt, weil der ihn in einer Show-Prüfung aufgehalten hatte. Aber der frühere Formel-1-Fahrer rief Van de Wauwer an, um sich zu entschuldigen. "Ein feiner Zug von ihm", bedankte sich "Van de". Auf Rang vier fuhr Yves Matton im Porsche 911 (+129,90), Fünfter wurde der Brite Tim Pearcey mit Louis Louka im Ford Escort (+281,00).
Bruno Thiry nicht im Ziel
Bruno Thiry gab am Sonntagmorgen nach zwei Prüfungen auf. Das Getriebe seines Datsun Violet hatte schlapp gemacht und er wollte den Schaden nicht noch verschlimmern. "Seit gestern schon hatten wir ein Problem im Schaltgestänge. Manchmal bekam ich einfach nicht den richtigen Gang rein. Und heute auf dem Schotter ist es immer schlimmer geworden. Am Start der zweiten Prüfungen bin ich erst gar nicht weggekommen, ich bekam den ersten Gang nicht rein. Und das war dann bei jeder Stempelkontrolle in der WP wieder der Fall. Und ich will ja nicht alles kaputt machen."
"Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wer hätte das gedacht, dass wir mit 160 PS auf Platz vier liegen? Zwischen den ganzen anderen Autos, die 60 PS mehr haben. Das hätte keiner gedacht. Aber wir haben es geschafft und jetzt ist das Auto ein bisschen mehr wert", lacht Bruno Thiry.
Endstand "Legend"*
1. Munster-Hansen (Porsche 911 Gr.4) 362,72 Punkte
2. Märtin-Prévot (Est-Bel/Ford Escort MKII Gr.4) +59,39
3. Van de Wauwer-Paisse (Lancia Beta Monte Carlo Gr.2) +102,28
4. Matton-Elena (Bel-Mon/Porsche 911 Gr.3) +129,90
5. Pearcey-Louis (GB-Bel/Ford Escort Gr.4) +281,0
6. Caprasse-Razzi (Ford Escort MKII) +288,48
7. Mondron-Werner (Porsche 911 Gr4) +316,16
8. De Spa-Carabin (Porsche 911 Gr.4) +347,50
9. Verreydt-Elst (Ford Escort MKII Gr.4) +401,73
10. Kenis-Buysman (BMW 2002 Ti) +404,39
*Die Konformität der Autos wird noch geprüft, daher gilt der Endstand noch nicht als offiziell
Endstand "Classic"
1. Deflandre-Lienne (Porsche 911), 284,8 Punkte
2. Reuter-Vandevorst (Porsche 914/6), 344,7
3. Magdziarek-Lhomme (BMW 2800 CS), 373,2
4. Ninane-Simon (Opel Kadett C), 503,9
5. Deplancke-Deplancke (Porsche 911), 520,4
6. Miroux-De Moor (Datsun 240 Z), 627,5
7. Gengou-Gathy (Volvo 142 S), 628,5
8. Olivieri-Rainisio (Ford Anglia), 637,7
9. Van Dalen-Minguet (Ford Escort MK2), 693,6
10. Cizeron-Giraudet (BMW 2002), 709,1
Katrin Margraff - Bilder: Jacques Letihon