Wie schon gegen Koksijde fand das Team von Trainer Jordi Condom kaum ein Mittel gegen Dessel. Eric Ocansey sorgte vor spärlicher Kulisse zwar früh für ein erstes Ausrufezeichen, dann verflachte das Spiel. Die Gäste suchten ihr Glück über Konter. Babacar Niasse, der für den verletzten Hendrik Van Crombrugge das Eupener Tor hütete, hatte aber kaum etwas zu tun.
Eine der besten Eupener Möglichkeiten ergab sich Mitte der ersten Hälfte nach einem Eckball von Luis Garcia: Nicolas Timmermans stieg hoch, sein Kopfball verpasste nur knapp das Tor. Und auch Ocansey hatte wenig später noch eine gute Gelegenheit, er verzog aber frei vor dem Tor.
Eine Schrecksekunde dann kurz vor dem Pausenpfiff: Timmermans prallte mit seinem Gegenspieler Seppe Brulmans zusammen – und musste verletzt vom Platz. Nach ersten Auskünften handelt es sich um nichts Schlimmeres. Für ihn kam nach der Pause Odeni George ins Spiel.
Und es wurde nicht besser: Victor Curto versuchte es mal mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. In der 52. Minute tankte der Spanier sich durch und kam Strafraum im zu Fall: sicher kein Elfer - aber stattdessen sah Curto Gelb-Rot. Hier ließ Schiedsrichter Davy Scroyen Fingerspitzengefühl vermissen. Nach der Verletzung von Timmermans eine weitere Schlüsselszene in diesem Spiel.
Die AS Eupen war nun kurzzeitig von der Rolle, fing sich wieder und blieb in Unterzahl spielbestimmend, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden. Immerhin setzte Luis Garcia in der 65. Minute einen Freistoß knapp neben den Winkel. Wenig später kam Florian Taulemesse im Fünfer nicht zum Zug.
Und so kam es, wie es kommen musste: Nach einem Missverständnis zwischen Rodri und George schnappte sich Routinier Stein Huysegems den Ball und setzte auf links Michiel Jaeken ein, der Niasse im Eupener Tor keine Chance ließ: "Vollkommen unverständlich", kommentierte Jordi Condom die Szene, die zum 0:1 führte. Eupens Trainer brachte José Cases für Wakili und später noch Henry Onyekuru für den enttäuschenden Jeffrèn - auf der anderen Seite gab es ein Wiedersehen mit Ex-AS-Stürmer Kevin Vandenbergh.
Trotz der Eupener Bemühungen änderte sich aber nichts mehr am Spielstand. Da Antwerpen gleichzeitig Geel mit 2:1 bezwang, beträgt der Abstand zur Spitze schon sieben Zähler, wobei Antwerpen noch ein Spiel weniger bestritten hat. Nächsten Samstag geht es für die AS zum Lierse SK.
Nach dem Spiel war auch Generaldirektor Christoph Henkel alles andere als zufrieden: "Natürlich wollten wir mit dem Abstand zu den letzten Spielen jetzt nochmal neu angreifen und neues Selbstvertrauen holen. Das ist gründlich in die Hose gegangen. Insofern sind wir in einer schlechten Position."
Stephan Pesch - Foto: David Hagemann/KAS Eupen