Sieben Fahrer sind nach dem fatalen Sturz von Montag nicht mehr an den Start gegangen. Neben Bonnet (FDJ), Gerrans (OGE), Dumoulin (BOA) und Kozonchuk (KAT), die noch während der Etappe aufgeben mussten, sind am Dienstag Andreas Schillinger (BOA), Daryl Impey (OGE) und Fabian Cancellara (TFR) auch nicht mehr angetreten.
Der Startschuss erfolgte um kurz nach 12 Uhr in Seraing durch König Philippe. Im Feld wurde unmittelbar attackiert. Perrig Quémeneur (EUC), Lieuwe Westra, Thomas De Gendt (LTS) und Frédéric Brun (BSE) setzten sich schnell ab. Die vier Führenden bauten ihren Vorsprung phasenweise auf bis zu neun neun Minuten aus.
Das Peloton hatte kurz vor den Kopfsteinpflasterpassagen Fahrt aufgenommen und der Vorsprung der Ausreißer schmolz immer mehr dahin. Nach 182 Kilometern wurden die vier Ausreißer vom großen Feld wieder gestellt. Die Sky-Mannschaft von Christopher Froome machte das Tempo.
Nach den ersten Kopfsteinpflasterpassagen war das Feld völlig auseinander gerissen. Etwa 50 Fahrer waren nun an der Spitze. Kleinere Grüppchen versuchten zwischen den Pavé-Passagen wieder Anschluss zu finden.
Der niederländische Rennstell Lotto-NLJumbo führte das Peloton in die drittletzte Pflastersteinpassage. Rund 20 Kilometer vor der Ankunft gab es viele Positionswechsel an der Spitze. Bei der vorletzten Pavé-Passage waren bis auf Thibaut Pinot weiterhin alle Favoriten beisammen. Zehn Kilometer vor dem Ziel konnte sich eine kleine Gruppe von acht Fahrern, mit Froome, Degenkolb, Valverde, Nibali und auch Van Avermaet absetzen, aber auch dieser Ausreißversuch wurde wieder gestellt.
Drei Kilometer vor dem Ziel dann ein Angriffsversuch von Etixx-Quickstep-Fahrer Tony Martin. Das Feld reagierte zu spät und Martin konnte die vierte und längste Etappe der Tour gewinnen. Mit dem Etappensieg eroberte Tony Martin auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden.
Bester Belgier ist weiterhin Greg van Avermaet mit Rang sechs. Der Deutsche André Greipel vom Team Lotto Soudal fährt weiter im Trikot des Punktbesten.
Die fünfte Etappe der Tour startet am Mittwoch in Arras und endet nach 189 Kilometern in Amiens.
Christophe Ramjoie - Bild: Dirk Waem/BELGA